Strompreise in Europa erneut deutlich gestiegen

Luxemburg (dpa) - Die Strompreise sind in der Europäischen Union erneut deutlich gestiegen.

Im zweiten Halbjahr 2012 lagen die Preise für Haushalte im Schnitt 6,6 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte.

Bei Gas betrug das Plus sogar 10,3 Prozent. Ein EU-Haushalt zahlte für Strom im Schnitt 19,7 Cent pro Kilowattstunde.

Deutschland meldete mit 26,8 Cent den dritthöchsten Wert der EU, der Anstieg lag laut Eurostat mit 5,7 Prozent leicht unter dem EU-Schnitt. Die Preisangaben sind inklusive Steuern.

Damit setzt sich Aufwärtstrend für Haushaltsstrom in der EU fast linear fort - in der zweiten Jahreshälfte 2011 war der Strom 6,3 Prozent teurer gewesen als noch 2010.

Die EU will nun gegensteuern: Beim EU-Gipfel in der vergangenen Woche hatten sich die Staats- und Regierungschef das Ziel gesetzt, die Energiepreise niedrig zu halten, um in der Wirtschaftskrise Verbraucher und Unternehmen zu entlasten.

Direkte Eingriffe in die Preispolitik sind aber nicht vorgesehen. Noch vor Jahresende soll die EU-Kommission eine Analyse über die Preistreiber im Energiesektor vorlegen.

In südeuropäischen Krisenländern mussten die Bürger besonders tief in die Tasche greifen - in Zypern kostete Strom Ende 2012 gut 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, in Griechenland waren es 14,5 Prozent und in Italien 11,2 Prozent.

Ganz anders sah es in Nordeuropa aus, wo sich die Verbraucher über fallende Preise freuen konnten - in Schweden war Strom knapp fünf Prozent billiger und im Nicht-EU-Land Norwegen sogar fast zehn Prozent.