Studie: Deutsche Konzerne sparen Milliarden durch niedrige Zinsen
Düsseldorf (dpa). Nicht nur der deutsche Staat oder Häuslebauer, auch führende Konzerne profitieren einer Studie zufolge erheblich vom derzeit niedrigen Zinsniveau.
Danach sparen allein VW, Daimler, BMW, BASF, Linde, SAP und HeidelbergCement durch die Begebung von Anleihen im Jahr 2012, die niedriger verzinst sind als im Krisenvorjahr 2007, insgesamt 580 Millionen Euro pro Jahr an Zinszahlungen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Centrums für Bilanzierung und Prüfung (CBP) an der Universität des Saarlandes im Auftrag der „Wirtschaftswoche“. Über die gesamte Laufzeit der Anleihen summierten sich die Ersparnisse auf mindestens 2,1 Milliarden Euro.
Den sieben untersuchten Konzernen gelinge dies, indem sie 2012 neue Anleihen zum durchschnittlichen Zinssatz von 2,37 Prozent gegenüber 4,45 Prozent im Jahr 2007 begeben konnten. Sollten die niedrigen Zinsen wie von der EZB angekündigt noch längere Zeit anhalten und würden die sieben Unternehmen alle ihre Anleihen entsprechend umschulden, könnten sie nach Schätzung von CBP-Chef Karlheinz Küting jährlich zusammen mehr als 3,5 Milliarden Euro an Zinszahlen sparen.
Die Untersuchung beschränkte sich laut „Wirtschaftswoche“ wegen der Vergleichbarkeit auf festverzinsliche Anleihen sowie auf Dax-Konzerne, die sowohl 2007 als auch 2012 derartige Schuldverschreibungen begeben haben. Zusammen mit den Unternehmen, die auf andere Weise umschuldeten, dürften die Ersparnisse der deutschen Konzerne durch die niedrigen Zinsen im Zuge der Euro-Schuldenkrise wesentlich noch höher ausfallen.