Studie: Die Kinder und der Strom
Ein Teenager im Haushalt sorgt für 19 Prozent höhere Energiekosten.
München. Jugendliche verbrauchen einer Studie zufolge Strom für 157 Euro im Jahr. Allein für den Betrieb von Fernseher, Spielekonsole und Computer gehen im Schnitt 79 Euro jährlich für Strom drauf, ergab eine Studie des Vergleichsportals Check24 und des Energieanbieters "E wie Einfach".
Weitere Kostentreiber sind demnach vor allem der Wäschetrockner und die Waschmaschine. Insgesamt sorgt ein Teenager im Haus der Studie zufolge für 19 Prozent höhere Stromkosten, als sie ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt hat.
Check24 und E wie Einfach ließen Ende vergangenen Jahres knapp 1000 Eltern nach dem Gebrauch von Elektronikgeräten befragen und ermittelten daraus die Stromverbräuche und -kosten. Sie gingen von einem Preis von 21,34 Cent pro Kilowatt Strom aus - dem durchschnittlichen Preis der Grundversorger in den hundert größten Städten.
Heraus kam, dass Geringverdiener mit weniger als 1000 Euro netto im Monat mehr Geld (55 Euro) für den TV-Konsum ihrer Kinder im Teenager-Alter ausgeben als Gutverdiener mit mehr als 3000 Euro netto im Monat (45 Euro). Einkommensstarke Haushalte geben dagegen mehr für die Nutzung elektronischer Musikinstrumente aus (elf Euro) als einkommensschwache (ein Euro).
Ein Baby verursacht der Studie zufolge nur geringe Stromkosten von 83 Euro im Jahr, ein Kind im Alter von drei bis sechs verbraucht demnach Strom für 99 Euro jährlich. Im Alter von 13 bis 17 steigen diese Kosten dann auf 157 Euro im Jahr. Westdeutsche Eltern geben der Studie zufolge zudem mehr Geld für den Stromverbrauch ihrer Kinder aus als ostdeutsche Eltern. Das liegt nach Einschätzung von Experten vor allem daran, dass Ostdeutsche nur selten ihre Wäsche im Trockner trocknen.
Derweil kommen auf die Verbraucher weiter steigende Energiekosten zu. Zum 1. Februar und 1. März erhöhen mindestens 52 Grundversorger ihre Stromtarife, teilt Check24 mit. Damit stiegen in den ersten drei Monaten des Jahres bei mehr als jedem fünften Grundversorger in Deutschland die Preise.
In der Spitze müssen Stromkunden knapp zwölf Prozent mehr zahlen, im Durchschnitt 6,2 Prozent mehr. Das bedeutet für Haushalte im Schnitt eine Mehrbelastung von 70 Euro pro Jahr. Hingegen senken laut Check24 lediglich fünf Stromversorger ihre Tarife. Die Senkungen liegen im Schnitt bei vier Prozent.
Auch beim Gas scheint die Zeit der Preissenkungen vorüber zu sein. 15 Grundversorger haben für die nächsten zwei Monate eine Erhöhung angekündigt. Im Schnitt steigen die Gaspreise um 6,2 Prozent.