boot 2010: Der Trend geht zur Klein-Yacht
Umsatzeinbrüche von 25 Prozent – preiswerte Modelle dominieren die boot 2010.
Düsseldorf. Die schlechte Nachricht: Das Jahr 2009 war für die Wassersportbranche katastrophal. Die gute Nachricht: 2010 kann nur besser werden. Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der boot 2010 in Düsseldorf (23. bis 31. Januar, täglich 10 bis 18 Uhr, Messegelände) sagte Jürgen Tracht vom Bundesverband der Wassersportwirtschaft: "In der europäischen Bootsindustrie lag der Produktionsrückgang 2009 bei 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in Deutschland immerhin noch bei 25 Prozent."
Da habe die Wirtschaftskrise voll durchgeschlagen. Ein Viertel der etwa 12 000 Arbeitsplätze in der Bootsproduktion sei verlorengegangen. Allerdings habe es kaum Firmenzusammenbrüche gegeben, der Markt mit seinen mittelständischen Betrieben habe sehr flexibel reagiert. Über alle Branchensegmente hinweg rechnet der Bundesverband mit einem Umsatz 2009 von 1,65 Milliarden Euro - 10,5 Prozent weniger als 2008.
Die Talsohle sei mittlerweile durchschritten, sagte Tracht. Knapp 72 Prozent (Vorjahr: 46 Prozent) der Unternehmen glaubten, dass sich die Konjunktur besser als 2009 entwickele. Zumal das Interesse am Wassersport ungebrochen sei: Rund sechs Millionen Menschen in Deutschland hätten ein konkretes Interesse am Segeln oder Motorboot fahren. "Doch die Zeit der großen Yachten und Boote ist erst einmal vorbei", sagte Tracht.
Stattdessen seien Einsteigerboote für die wichtigste Zielgruppe (junge Familien in der Altersgruppe zwischen 25 und 40 Jahren) zu günstigen Preisen gefragt. Laut einer Studie des Verbandes bestehe großes Interesse an kleineren, für Wochenend-Törns nutzbaren Booten. Und die wird es während der boot geben, zum Beispiel eine sechs Meter lange, segelfertige Yacht von Dehler für gut 10 000 Euro. Messe-Chef Werner Dornscheidt sagte, die boot habe Kurs gehalten - trotz zehn Prozent weniger vermieteter Ausstellungsfläche und 100 Ausstellern (1550) weniger als 2009. Alle 17 Messehallen sind belegt.