Studie Elektro-Autos sind günstiger als Benziner
Berlin · Ein Elektro-Auto bringt bis zu 24.500 Euro Vorteil in fünf Jahren. Eine Studie vergleicht die Kosten ähnlicher Modelle – die staatliche Kaufzulage eingerechnet.
Elektroautos fahren nach drei bis vier Jahren nicht nur ökologischer als Benziner, sie sind im Gesamtkostenvergleich auch günstiger als vergleichbare Verbrenner. Das ergab eine Studie des „Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft“, die dieser Zeitung vorliegt. Im Durchschnitt beträgt der Kostenvorteil demnach zwölf Prozent. Die staatliche Kaufzulage von bis zu 6000 Euro ab 2020 wurde eingerechnet. Sie mindert Anschaffungspreis und damit Wertverlust von E-Autos. Die entscheidenden Vorteile resultieren jedoch aus den geringeren Betriebs-, Fix- und Werkstattkosten der Stromer, so die Forscher.
Große Unterschiede in der Mittelklasse
Am krassesten sind die Unterschiede in der oberen Mittelklasse. Ein Tesla 3 kostet seine Besitzer der Erhebung zufolge im Monat 827 Euro. Ein vergleichbarer 3er BMW schlägt mit 1236 Euro monatlich zu Buche. Bei einer angenommen Nutzungszeit von fünf Jahren und 15 000 Kilometern pro Jahr fährt das Elektroauto 24 540 Euro günstiger als der gleich große Verbrenner. Grund: Der Tesla ist in der Anschaffung mit Umweltbonus um 12 000 Euro billiger, kostet weniger KfZ-Steuer, und die Werkstattkosten sind auch klar geringer. Bei Klein- und Kleinstwagen fallen die Unterschiede nicht so stark aus. So kostet der elektrische VW e-up seine Besitzer monatlich 397 Euro gegenüber 410 Euro für den VW up.
Die Forscher nutzten Angaben der ADAC-Autodatenbank und eigene Berechnungen. Bei allen sechs untersuchten Modell-Paaren ergaben sich Gesamtkostenvorteile für die E-Autos, selbst im Luxussegment, wo es für Stromer keinen Umweltbonus gibt. Diese Vorteile dürften bei sinkenden Herstellungskosten weiter zunehmen, heißt es. Allerdings sei der Vorteil „offenbar zu gering, um andere Hemmnisse auszugleichen“. Verwiesen wird auf geringe Reichweiten und mangelnde Ladeinfrastruktur.