Studie: „Gesellschaftliche Verantwortung“ von Firmen oft nur Theorie

Gütersloh (dpa) - Die sogenannte gesellschaftliche Verantwortung steht bei deutschen Unternehmen zwar hoch im Kurs, aber meist nur auf dem Papier.

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Nach einer am Montag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung hat die Wirtschaft in Deutschland in Sachen „Corporate Responsibility“ (CR) noch Nachholbedarf. In 73 Prozent der Firmen befürworten demnach Vorstand und Geschäftsführung derartige Aktivitäten - allerdings integrieren lediglich 39 Prozent diese Maßnahmen in ihre Geschäftsprozesse und Wertschöpfungsketten.

Dem erstmals aufgelegten Corporate Responsibility Index (CRI) zufolge wird in vielen Unternehmen die „gesellschaftliche Verantwortung“ nur fragmentarisch gelebt. In 10 Prozent der untersuchten Betriebe ist sie dagegen nahezu überall Bestandteil der Gesamtstrategie. Was die Besten auszeichnet: „Das Top-Management trägt diese Strategie, CR ist Aufgabe hoher Leitungsfunktionen, eine Wertekultur ist in allen Unternehmensbereichen erkennbar, CR-Ziele sind klar definiert, und die Zielerreichung wird gemessen.“

Von den 169 großen und mittelständischen Unternehmen, die sich an der Untersuchung beteiligten, überzeugte die Wissenschaftler vor allem der Autobauer BMW. Als häufigste Ziele von CR-Aktivitäten wurden die Reduktion ökologischer Belastungen und der schonende Umgang mit der Ressource Arbeitskraft genannt. Der Index soll künftig alle zwei Jahre ermittelt werden.