Stühlerücken im Top-Management der VW-Konzernentwicklung

Wolfsburg (dpa) - Im VW-Konzern dreht sich bei Schlüsselpositionen in den Entwicklungsabteilungen das Personalkarussell.

Der bisherige Entwicklungsvorstand bei der VW-Tochter Audi, Wolfgang Dürheimer, muss Platz machen für den bisherigen Entwicklungschef der Kernmarke Volkswagen-Pkw, Ulrich Hackenberg.

Außerdem wird Hackenberg, der für große Bereiche des zentralen Zukunftsthemas der Baukastenstrategie verantwortlich zeichnete, künftig auch markenübergreifend im gesamten Konzern Strategien für neue Modelle und Technik vorantreiben. Das teilte VW am Freitag in Wolfsburg mit. Mehrere Medien hatten bereits vor der offiziellen Erklärung über die Personalrochade berichtet.

Ein Sprecher erklärte am Freitag, dass die Veränderungen keine Auswirkungen auf die Arbeitsaufteilung für Volkswagen-Chef Martin Winterkorn haben.

Er leitet neben seiner Funktion als Vorstandschef in Personalunion auch das Ressort für die konzernweite Forschung und Entwicklung des Zwölf-Marken-Reichs, in dem vom Motorrad über Pkw bis zum schweren Laster oder Bus die gesamte Fahrzeugpalette entsteht.

Hackenberg, der als enger Vertrauter Winterkorns gilt, ist in dem Ressort nun als Chef der „markenübergreifenden Entwicklungssteuerung“ tätig. Dabei geht es nach Auskunft des Sprechers vor allem um die Zukunft der Baukastenstrategie.

Das System mit identischen Teilen senkt nicht nur Kosten und erhöht die Flexibilität der Fabriken, sondern trägt auch die Innovationen des weitverzeigten Konzerns schneller in die Breite.

Auf Hackenberg (63) folgt bei der Entwicklung in der Sparte der VW-Kernmarke nun der bisherige Motorenchef Heinz-Jakob Neußer. Der 53-Jährige verantwortete seit 2011 zunächst die Antriebsentwicklung nur für die VW-Kernmarke und bekam diese Aufgabe dann 2012 auch für den gesamten Konzern übertragen. In seiner neuen Funktion als Leiter der VW-Pkw-Entwicklung behält Neußer aber auch die unternehmensweite Verantwortung für die Motoren. Die Änderungen greifen von Juli an.

Zu Dürheimers Zukunft teilte VW lediglich mit, der 55-Jährige „wechsele in eine andere Funktion innerhalb des Konzerns und bleibt weiterhin Generalbevollmächtigter Konzern Motorsport“. Medien hatten berichtet, dass Dürheimer die Erwartungen an ihn nicht erfüllt habe.

Der frühere Chef für Forschung und Entwicklung beim Sportwagenbauer Porsche war erst im Frühling 2011 zum Chef der VW-Nobelmarken Bentley und Bugatti berufen worden. Dann wechselte Dürheimer nur gut ein Jahr später 2012 im Rahmen eines großen Führungsumbaus im VW-Konzern zu Audi.

Audi-Chef Rupert Stadler will bis 2020 an BMW vorbei ziehen. Dieses Ziel der Ingolstädter ist aber schon nach hinten korrigiert worden - früheren Planungen zufolge hätte es 2015 sein sollen.

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