Tarifeinigung für die 50 000 Telekom-Deutschland-Mitarbeiter
Berlin/Bonn (dpa) - Der Tarifkonflikt bei der Telekom Deutschland GmbH ist beendet. Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi einigten sich am Montag in Berlin auf Lohn- und Gehaltserhöhungen von 6,5 Prozent für die 50 000 Beschäftigten.
Die Anhebung erfolgt in drei Stufen innerhalb einer Laufzeit von zwei Jahren.
Zur Telekom Deutschland gehören die Bereiche Festnetz, Mobilfunk und Servicebetriebe. Für die 18 000 Beschäftigten von T-Systems soll am Dienstag und Mittwoch nächster Woche weiterverhandelt werden. Für die 16 500 Mitarbeiter der Bonner Konzernzentrale ist in der Schlichtung bereits eine Gehaltsanhebung um 6,5 Prozent ausgehandelt worden.
Bei der Telekom Deutschland werden die Gehälter rückwirkend zum 1. Mai um 2,3 Prozent sowie zum 1. Januar 2013 und zum 1. August 2013 um je 2,1 Prozent angehoben. Die Beschäftigten in den beiden unteren Lohngruppen erhalten rückwirkend zum 1. Februar 3 Prozent und dann zum 1. Januar und zum 1. August 2013 je 2,1 Prozent. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 24 Monate vom 1. Februar 2012 bis zum 31. Januar 2014.
„Dieser Abschluss kann sich sehen lassen“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder. Ohne die eindrucksvolle Kampfbereitschaft der Beschäftigten im Betrieb wäre das Gesamtergebnis nicht möglich gewesen. Die Verhandlungen waren über Wochen von bundesweiten Warnstreiks begleitet worden. An diesem Dienstag muss die große Tarifkommission dem Ergebnis noch zustimmen.
Nach einer schwierigen und langen Verhandlungsphase habe ein Kompromiss erzielt werden können, sagte das neue für Personal zuständige Vorstandsmitglied der Telekom, Marion Schick. Der Kompromiss sei ein gutes Ergebnis für die Mitarbeiter. Er sei aber auch ein Wechsel auf die Zukunft. Der Wettbewerb am deutschen Markt verschärfe sich und der Druck auf das Unternehmen steige deutlich.
In den ersten drei Verhandlungsrunden hatte die Telekom kein Angebot vorgelegt. Zu Beginn der vierten Runde hatte die Telekom die Gespräche für die Beschäftigten der Telekom AG - die Bonner Zentrale - für gescheitert erklärt und die Schlichtung angerufen. Nach einwöchigen Gesprächen hatte der frühere Hamburger Erste Bürgermeister, Henning Voscherau, Ende April den Schlichterspruch ausgehandelt. Zuvor hatte Verdi die Gespräche für die Telekom Deutschland abgebrochen. Der Arbeitgeber hatte 3,5 Prozent Gehaltssteigerung angeboten. In der vergangenen Woche war dann in Sondierungsgesprächen eine Annäherung erzielt worden. Beobachter gingen am Abend davon aus, dass nach dem Abschluss von Berlin nun auch bei T-Systems ein erfolgreicher Tarifabschluss absehbar ist.