Telekom-Chef: Verkauf an AT&T beste Lösung
Bonn (dpa) - Telekom-Chef René Obermann hat sich noch einmal für den Verkauf der US-Mobilfunktochter an den Branchenriesen AT&T stark gemacht. In einem internen Mitarbeiterbrief bezeichnete er am Donnerstag die geplante Transaktion als die beste Lösung für die Aktionäre, die Mitarbeiter und die Kunden.
„Es ist unsere Aufgabe, gemeinsam mit unserem Partner AT&T die Behörden davon zu überzeugen“, betonte der Manager. Einen Tag zuvor hatte die US-Kartellbehörde Klage gegen den geplanten 39 Milliarden Dollar teuren Verkauf eingereicht. Es habe keine Signale für einen solchen Schritt gegeben. Aber diese Entscheidung bedeute nicht das „Aus“ für die Transaktion, betonte Obermann in dem Brief, der der Nachrichtenagentur dpa vorlag.
Es sei nicht verständlich, dass das Kartellamt zu dem Schluss komme, der Verkauf schade den Kunden. Allein die Verbesserung der Netzqualität würde enorm sein. „Das neue Unternehmen kann 97 Prozent der US-Bevölkerung mit dem schnellen Mobilfunkstandard LTE versorgen“, betonte Obermann. Außerdem würden 5000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Die Telekom werde nun mit Nachdruck ihre Position vor Gericht vertreten und gleichzeitig mit der Behörde konstruktiv verhandeln. „Wir stehen zu unserem Plan, unser US-Geschäft an AT&T zu verkaufen“, bekräftigte Obermann. Er räumte aber zugleich ein, das die Situation nicht einfacher geworden ist. Jetzt heiße es: „Kühlen Kopf bewahren und die Arbeit weiter konzentriert machen“!
Die US-Wettbewerbshüter hatten am Mittwoch ein klares Nein zu dem milliardenschweren Verkauf an den Telekommunikationsriesen AT&T ausgesprochen. „Wir wollen das Geschäft blockieren, um den Wettbewerb zu sichern“, sagte James Cole vom Justizministerium in Washington. Mit T-Mobile würde ein Spieler vom Markt verschwinden, der durch seine aggressiven Angebote geholfen habe, die Preise niedrig zu halten. Durch die Übernahme blieben von vier landesweit vertretenen Mobilfunkanbietern nur noch drei übrig - mit AT&T als unangefochtenem Marktführer.
Der Fall liegt nun vor einem Gericht in Washington, bei dem das Justizministerium Klage einreichte, um den Verkauf juristisch zu verhindern. Hier können die Konzerne nun versuchen, das Geschäft doch noch durchzubekommen.