Tepco-Aktie stürzt in den Keller
Tokio (dpa) - Ein Absturz der Tepco-Aktie hat den japanischen Aktienmarkt in die Tiefe gezogen. Das Papier des AKW-Betreibers stürzte am Dienstag um 18,1 Prozent auf 362 Yen (rund 3 Euro) und damit auf den tiefsten Stand seit 59 Jahren.
Der Konzern hatte am Vortag im verzweifelten Versuch, Herr der Lage zu werden, mit dem Ablassen radioaktiv verseuchten Wassers ins Meer begonnen. Mit den massenhaften Verkäufen von Tepco-Papieren reagierten Anleger auch auf die Nachricht, wonach die Menschen aus der Gegend um das zerstörte AKW Fukushima erste Entschädigungszahlungen bekommen sollen.
Das Geld könnte zum Monatsende fließen - wie viel, ist aber noch unklar. Über die Höhe müsse Tepco noch mit der Regierung verhandeln, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf den Konzern. Tepco hat bereits damit begonnen, neun betroffenen Gemeinden jeweils 20 Millionen Yen (170 000 Euro) zu zahlen.
Auch Toyota büßten deutlich um 2,4 Prozent ein in Reaktion auf Berichte, wonach der weltgrößte Autobauer wegen Lieferengpässen bei Teilen in Folge der Katastrophe möglicherweise alle seine Produktionsanlagen in den USA vorübergehend stoppen muss. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zum Handelsende einen Verlust von 103,34 Punkten oder 1,06 Prozent beim Stand von 9615,55 Punkten. Der breit gefasste Topix büßte bis dahin um 12,59 Punkte oder 1,46 Prozent auf 847,16 Zähler ein.
Der Dollar wurde am Nachmittag in Tokio fester mit 84,34-37 Yen gehandelt nach 84,04-05 Yen am späten Vortag. Der Euro notierte zum Yen fester mit 119,81-83 Yen nach 119,54-58 Yen am späten Montag. Zum Dollar lag er indes leichter bei 1,4203-05 Dollar nach 1,4224-25 Dollar am späten Vortag.