Topmanager bekennen sich zu verantwortlichem Handeln
Berlin (dpa) - Mit einer Selbstverpflichtung zu „verantwortlichem Handeln in der Wirtschaft“ wollen deutsche Topmanager und Unternehmer verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen.
Die Vorstandschefs und Geschäftsführer von 21 deutschen Unternehmen unterzeichneten am Donnerstag ein entsprechendes Leitbild, darunter VW-Chef Martin Winterkorn, Telekom-Chef René Obermann, BASF-Vorstandsvorsitzender Jürgen Hambrecht und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Initiator der Erklärung ist der ehemalige BASF-Aufsichtsratschef Jürgen Strube.
Hambrecht stellte bei der Vorstellung des Papiers in Berlin fest: „Vertrauen ist die Grundlage, ohne die unsere Wirtschaft dauerhaft nicht funktionieren kann.“ Das steigende Misstrauen der Bevölkerung in Politik und Wirtschaft zeige, „dass etwas nicht stimmt in unserem Land. Als Führungskräfte sind wir deshalb gefordert, Flagge zu zeigen und uns dieser Diskussion zu stellen.“
Die Manager bekennen sich zu einer erfolgs- wie auch werteorientierten Führung im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft. So heißt es etwa: „Leistung und Gegenleistung müssen nachvollziehbar sein. Verantwortliche Unternehmensführung bedeutet, dass sich finanzielle Einschnitte für die Belegschaft auch in der Vergütung von Führungskräften widerspiegeln müssen.“
Unter dem Stichwort „Gewinne und Moral“ erklären die Unternehmensbosse ihre Position: „Gewinne sind Anerkennung für die Leistung von Unternehmen und Voraussetzung für ihre Existenz.“ Verantwortliche Unternehmensführung bedeute „Gewinnstreben in einer Weise, die das Vertrauen in Marktwirtschaft und Unternehmen fördert und nicht untergräbt.“ Nicht akzeptabel seien Gewinne, die unter Missachtung gültiger Regeln und Standards entstünden, zum Beispiel durch Ausbeutung, Umweltzerstörung, Korruption und Wettbewerbsverzerrung.