Porsche zieht Tariferhöhung vor
Stuttgart (dpa) - Porsche zieht die Tariferhöhung von 2,7 Prozent im kommenden Jahr von April auf Februar vor. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Stuttgart mit und folgt Unternehmen wie Bosch.
„Wir wollen die Beweglichkeit und große Loyalität unserer Mannschaft während der Krise honorieren“, sagte Personalvorstand Thomas Edig der Nachrichtenagentur dpa. Ohne sie hätte die Sportwagenschmiede kein so positives Ergebnis erreichen können.
Nach dpa-Informationen ist zudem eine Sonderzahlung für das Rumpfgeschäftsjahr von August bis Dezember geplant. Über die Höhe solle im Frühjahr verhandelt und entschieden werden. Edig wollte lediglich bestätigen, dass es Gespräche im Februar geben werde. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wir lassen uns da nicht von Quartalsergebnissen leiten, wir betrachten immer ein ganzes Geschäftsjahr.“
Der Sportwagenbauer hatte am Mittwoch über glänzende Geschäfte im ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahrs berichtet - von August bis Ende Oktober verkaufte Porsche mit 21 218 Sport- und Geländewagen 86,4 Prozent mehr als im von der Krise geprägten Vorjahreszeitraum. Der Umsatz legte um mehr als 80 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn verachtfachte sich nahezu auf 395 Millionen Euro. Zum Nettogewinn machte die Porsche AG keine Angaben.
„Auch in der Krise haben wir es nicht zugelassen, dass an den Geldbeutel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegangen wurde“, sagte Betriebsratschef Uwe Hück am Donnerstag. Porsche hatte wie andere Unternehmen in der Krise flexible Arbeitszeitkonten genutzt, um Geld zu sparen. Bei tariflich geregelten Zahlungen wie dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld gab es jedoch keine Einschnitte. Im Oktober hatte Porsche eine Sonderzahlung von 2100 Euro je Mitarbeiter für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgeschüttet. Die Beschäftigten erhalten mit dem November-Gehaltscheck ihr Weihnachtsgeld.
Personalvorstand Edig bekräftigte nochmals den Willen Porsches, bei den Ingenieuren kräftig aufzustocken. Zu den angekündigten 100 Neueinstellungen im Entwicklungszentrum Weissach bei Stuttgart könnten mittelfristig noch mehr kommen, sagte er. Es gehe darum, die Wettbewerbsfähigkeit auf dem deutschen Automarkt unter Beweis zu stellen. Es sei jedoch nicht als Signal an die VW-Zentrale zu verstehen. Porsche ist wie Audi daran interessiert, die Federführung für den Sportwagenbau im Konzern zu übernehmen.