Besserung erwartet Triebwerksbauer Rolls-Royce schreibt rote Zahlen

London (dpa) - Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce muss wegen technischer Probleme mit Motoren für den Boeing-Jet 787 Dreamliner in der ersten Jahreshälfte erneut einen hohen Verlust verkraften.

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Das Unternehmen will nun im weiteren Verlauf die ersten Früchte seines verschärften Sparprogramms ernten - zunächst schlagen allerdings die Schwierigkeiten mit dem Antrieb für den US-Prestigeflieger zu Buche.

Für die in den kommenden Jahren erwarteten Mehrkosten legte Rolls-Royce in seiner veröffentlichten Halbjahresbilanz mehr als eine halbe Milliarde Pfund (561 Mio Euro) zur Seite.

Das brockte den Briten fast einen Milliardenverlust ein. Unterm Strich stand bei Rolls-Royce in den ersten sechs Monaten ein Fehlbetrag 962 Millionen Pfund, nachdem sich das Minus bereits ein Jahr zuvor auf fast 1,2 Milliarden Pfund belaufen hatte.

Der Rückgang im Vergleich zu 2017 war einzig einem damals eingefahrenen dreistelligen Millionengewinn durch den Verkauf der Einspritzsystem-Tochter L'Orange zu verdanken.

Ihren Umsatz konnten die Briten im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 12 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Pfund (rund 8,4 Mrd Euro) steigern. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn im Tagesgeschäft betrug 141 Millionen Pfund, nach einem Minus von 84 Millionen Pfund vor einem Jahr.

Erst kürzlich hatte Rolls-Royce den Wegfall von weiteren 4600 Arbeitsplätzen bis Mitte 2022 angekündigt. Ein Drittel dieser Jobs soll bereits in diesem Jahr gestrichen werden.

Dank des Konzernumbaus hofft das Management nun darauf, dass am Ende des Jahres möglichst viel Gewinn abgeschöpft werden kann. Bereinigt um Sondereffekte stellt Rolls-Royce für das Gesamtjahr 2018 einen bereinigten operativen Gewinn von 350 bis 550 Millionen Pfund in Aussicht.