Troika: Geld für Griechenland wohl Anfang November
Brüssel/Athen (dpa) - Die dringend benötigten Milliarden-Hilfen für Griechenland könnten nach Ansicht der Experten-Troika von EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) Anfang November fließen.
Der drohende Bankrott des hochverschuldeten Landes wäre damit vorerst abgewendet. Vorher müssten die Euro-Finanzminister und der IWF den aktuellen Überprüfungsbericht aber noch billigen, teilten die Finanzkontrolleure am Dienstag in Brüssel mit. Eine klare Aussage, wonach sie die Auszahlung befürwortet, machte die Troika in der Mitteilung nicht.
Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos begrüßte die Erklärung der Troika. Sie sei „ausgewogen, praktikabel und positiv“, hieß es in einer schriftlichen Erklärung.
Die Expertengruppe hatte zuvor die Bücher in Athen geprüft. Ein Wirtschaftsaufschwung werde nun erst für das übernächste Jahr erwartet, teilten die Prüfer mit. Es sei nicht mehr zu erwarten, dass die Regierung des Ministerpräsidenten Giorgos Papandreou im laufenden Jahr das gesetzte Defizitziel von 7,6 Prozent der Wirtschaftsleistung erreiche.
Für das kommende Jahr sollten die bereits beschlossenen Sparmaßnahmen genügen, um die Ziele zu erreichen, schrieb die Mission. Für 2013 und 2014 sei es bereits jetzt schon absehbar, dass zusätzliche Schritte nötig seien. Die Troika bescheinigte der griechischen Regierung „große Fortschritte“ bei der Haushaltskonsolidierung.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Kreisen des griechischen Finanzministeriums soll der offizielle Bericht der Troika vor dem nächsten Gipfel der EU am 23. Oktober den zuständigen Behörden der EU und der EZB vorgelegt werden.
Wie die konservative Athener Zeitung „Kathimerini“ berichtete, sollen die Kontrolleure Athen aber auch die „gelbe Karte“ zeigen - mit Blick auf die Verschlankung des Staates, dem verlangten gravierenden Stellenabbau und die geplanten aber noch nicht umgesetzten Privatisierungen.