Tui geht mit Gewinnsprung in Fusion mit Tui Travel
Hannover (dpa) - Auf dem Weg zum weltgrößten Touristikkonzern mit einem Komplettangebot aus Schiffen, Flugzeugen, Hotels und Veranstaltern startet die Tui mit einem deutlichen Gewinnsprung.
Im letzten Geschäftsjahr vor ihrer Fusion mit der britischen Veranstaltertochter Tui Travel plc stieg das operative Ergebnis (Ebita) um 14 Prozent auf rund 869 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 105 Millionen Euro, gab der Konzern am Mittwoch in Hannover bekannt. Ein Jahr zuvor war es noch ein Verlust von 11 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2013/2014 um lediglich ein Prozent auf 18,7 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 15 auf 33 Cent steigen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 fasst Vorstandschef Friedrich Joussen ein Umsatzplus von 2 bis 4 Prozent ins Auge. Das bereinigte Ebita soll um 10 bis 15 Prozent steigen. Damit könnte die Zahl die Marke von einer Milliarde Euro erreichen, die sich Joussen vor anderthalb Jahren zum Ziel gesetzt hatte.
Die Aktien der bisher noch im MDax gehandelten Tui AG werden ab dem 17. Dezember an der Londoner Börse gehandelt und in den Leitindex FTSE 100 aufgenommen. Das Unternehmen wird seinen Sitz in Hannover behalten. Von der Komplettfusion mit Tui Travel verspricht sich die Tui-Führung eine deutlich erhöhte Schlagkraft. Der Veranstalterbereich, an dem Tui bislang nur gut die Hälfte der Anteile hielt, hatte bisher großenteils eigenständig agiert.
Für die laufende Periode 2014/2015 stellte Joussen einen weiteren kräftigen Anstieg in Aussicht. Nachdem Tui Travel im operativen Geschäft fast elf Prozent mehr verdiente als ein Jahr zuvor, steigerten die konzerneigenen Hotels ihr Ergebnis um drei Prozent. Dabei zeigte die Konzentration auf die Kapitalrendite Wirkung: Bei den Riu-Hotels stieg sie von 12 auf 13 Prozent, bei den Robinson Clubs sogar von 6 auf 10 Prozent. Auch die lange defizitären Luxusschiffe von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten sollen nun wieder Profite einfahren. Insgesamt sollen im Zuge der Fusion Synergien und Steuervorteile erzielen, die sich im dritten Jahr nach der Fusion auf rund 100 Millionen Euro belaufen sollen.