Über 300 Flugausfälle beim Pilotenstreik - Ufo hält still

Köln/Frankfurt (dpa) - Bei der Lufthansa wird es vorerst keine Streiks des Kabinenpersonals geben - im Unterschied zu den Piloten, die ihren zweitägigen Streik beim Tochterunternehmen Germanwings fortsetzten.

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Über einen weiteren Verhandlungszeitraum von zwölf Wochen seien Streiks der Stewards und Stewardessen ausgeschlossen, teilte der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Freitag in Frankfurt mit.

„Wir wollen den Beweis antreten, dass wir in wirklich turbulenten Zeiten auch ohne Arbeitskampf Sicherheit und Perspektiven für unsere Mitglieder im Lufthansa-Konzern erreichen können“, betonte der Ufo-Chef. Das Unternehmen einigte sich mit der Gewerkschaft auf einen Fahrplan für die weiteren Verhandlungen zu einer Vielzahl von Themen, der sogenannten Agenda Kabine. Unter anderem wurde bereits der Manteltarif bis Ende 2017 verlängert, wie Lufthansa mitteilte.

Keine Fortschritte haben Lufthansa und Ufo nach beiderseitigen Angaben bei der Auswahl eines Schlichters erzielt, der den Zwist zur Alters- und Übergangsversorgung der rund 19 000 Beschäftigten lösen könnte. Die Lufthansa habe Ufo-Vorschläge abgelehnt und selbst nur ausgesprochen wirtschaftsnahe Persönlichkeiten vorgeschlagen, sagte Baublies. Es werde nun über die Berufung eines Schlichterteams gesprochen.

Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings fielen am zweiten Tag des Pilotenstreiks erneut fast 40 Prozent der Flüge aus. Über beide Tage summierte sich die Zahl der ausgefallenen Flüge auf 338 von 904 geplanten Verbindungen. Es sei aber am Freitag erneut gelungen, mit zusätzlichen Umbuchungen auf andere Fluggesellschaften und die Bahn rund 80 Prozent der Gäste ans Ziel zu bringen, betonte ein Firmensprecher in Köln. Am Samstag sollte der Normalbetrieb sehr schnell wieder hochgefahren werden, kündigte er an.

Der zweitägige Ausstand der Kapitäne und Co-Piloten sollte um Mitternacht enden. „Dann geben wir der Lufthansa Zeit, sich vielleicht mit einem Angebot bei uns zu melden, das dann endlich einmal verhandlungsfähig sein sollte“, sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt. Die Piloten sperren sich unter anderem gegen eine Reform ihrer Übergangsrenten bis zum Renteneintritt. Es war bereits der elfte Streik in diesem Konflikt seit April 2014.