dpa-Nachrichtenüberblick Wirtschaft

Deutschland wieder Europas Konjunkturmotor - Griechenland schrumpft

Wiesbaden/Luxemburg (dpa) - Angeschoben von der Konjunkturlokomotive Deutschland hat die Wirtschaft im Euroraum zum Jahresende wieder etwas Fahrt aufgenommen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte, stieg die Wirtschaftsleistung (BIP) in der Eurozone im Schlussquartal 2014 um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Im Gesamtjahr 2014 wuchs das BIP in der Eurozone um 0,9 Prozent. „Dazu trug wesentlich das Schwergewicht Deutschland bei“, betonte Allianz-Ökonomin Claudia Broyer. Denn das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) zog im Schlussvierteljahr im Vergleich zum Vorquartal überraschend kräftig um 0,7 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Hoffnung auf politische Entspannung versetzt Börsen in Feierlaune

Berlin (dpa) - Der Optimismus an der Börse kennt derzeit keine Grenzen: Fortschritte in der Ukraine- und der Griechenland-Krise haben den Deutschen Aktienindex am Freitag erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte über die Marke von 11 000 Punkten getrieben. Für zusätzlichen Treibstoff sorgt die florierende Konjunktur in Europas größter Volkswirtschaft. Dass die Kauflust der deutschen Verbraucher für eine spürbare Beschleunigung gesorgt hat, war zwar schon bekannt. Neu ist das Ausmaß der wirtschaftlichen Erholung zum Jahresende. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im vierten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,7 Prozent und damit deutlich stärker als zunächst erwartet, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

Wirtschaft in der Eurozone wächst etwas stärker als erwartet

Luxemburg (dpa) - Die Wirtschaftsleistung der Länder mit der Euro-Währung ist zum Jahresende hin etwas stärker gewachsen als erwartet. Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal um 0,3 Prozent zum Vorquartal. Bankvolkswirte hatten 0,2 Prozent erwartet. Unter dem Strich legte die Wirtschaftskraft im gesamten Euroraum 2014 um 0,9 Prozent zu. Insgesamt 19 Länder in Europa nutzen den Euro als Währung, Litauen ist aber erst zum Jahresanfang hinzugekommen. Nach wie vor verteilt sich das Wachstum aber ungleichmäßig: Estland wuchs im vierten Quartal mit 1,1 Prozent am stärksten, gefolgt von Deutschland und Spanien mit je 0,7 Prozent.

Über 300 Flugausfälle beim Pilotenstreik - Ufo hält still

Köln/Frankfurt (dpa) - Bei der Lufthansa wird es vorerst keine Streiks des Kabinenpersonals geben - im Unterschied zu den Piloten, die am Freitag ihren zweitägigen Streik beim Tochterunternehmen Germanwings fortsetzten. Über einen weiteren Verhandlungszeitraum von zwölf Wochen seien Streiks der Stewards und Stewardessen ausgeschlossen, teilte der Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Ufo, Nicoley Baublies, am Freitag in Frankfurt mit. „Wir wollen den Beweis antreten, dass wir in wirklich turbulenten Zeiten auch ohne Arbeitskampf Sicherheit und Perspektiven für unsere Mitglieder im Lufthansa-Konzern erreichen können“, betonte der Ufo-Chef.

ThyssenKrupp startet mit Gewinn - „gewaltige Schritte nach vorn“

Essen (dpa) - Mit einem massiven Sparprogramm arbeitet sich der Industriegüterkonzern ThyssenKrupp aus der tiefsten Krise der jüngeren Firmengeschichte. Der Konzern habe „gewaltige Schritte nach vorn“ gemacht in Bereichen, wo vor einigen Jahren noch „gewaltige Fragezeichen“ gewesen seien, sagte Finanzchef Guido Kerkhoff am Freitag in Essen. Unterm Strich konnte ThyssenKrupp in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014/2015 (30.9.) nach einem Minus im Vorjahresquartal mit einem Gewinn von 50 Millionen Euro schwarze Zahlen schreiben. Für das Gesamtjahr kündigte Kerkhoff weiter eine „deutliche Verbesserung“ des Jahresüberschusses an.

IG Metall verschärft Gangart im Metall-Tarifkonflikt

Berlin/Hannover (dpa) - Im festgefahrenen Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie setzt die IG Metall zu einer härteren Gangart an. Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen drohte die Gewerkschaft am Freitag mit einer Urabstimmung über Streiks. „Die Vorbereitungen sind getroffen, um vom 2. bis 4. März eine Urabstimmung abzuhalten“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Berlin, Klaus Abel. „Der Streik könnte dann am 5. März beginnen.“ „Wir werden jetzt mit Großaktionen antworten und den Druck massiv erhöhen“, kündigte auch IG-Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine an, nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde mit Niedersachsenmetall ohne eine Annäherung zu Ende gegangen war.

Schäuble: Kein Kündigungsrecht für Bausparkassen

Berlin (dpa) - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will bei der Reform des Bausparkassen-Gesetzes den Anbietern kein Kündigungsrecht für teure Altverträge einräumen. „Eine gesetzliche Kündigungsklausel steht nicht zur Debatte“, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums am Freitag in Berlin auf Anfrage zu einem Bericht der „Wirtschaftswoche“. Viele Bausparkassen stöhnen über Altverträge, die teilweise den Kunden vier Prozent Zinsen einbringen, und wollen diese Verträge so schnell wie möglich loswerden. Das Finanzministerium prüft derzeit, ob Bausparkassen künftig Kundengelder breiter anlegen dürfen, um trotz Mini-Marktzinsen auskömmliche Erträge erzielen zu können.

Krisen-Entspannung sei Dank: Dax springt über 11 000 Punkte

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Freitag erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte über die Marke von 11 000 Punkten gesprungen. Anleger kauften angesichts abnehmender Sorgen um die Ukraine-Krise und die Probleme in Griechenland wieder deutsche Aktien, sagten Händler. Der Leitindex schraubte seinen Rekord am Morgen auf 11 013 Punkte hoch. Am Nachmittag stand der Index der 30 wichtigsten deutschen Aktien noch 0,62 Prozent höher bei 10 987,81 Punkten. Die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere fiel auf 0,26 (Vortag: 0,28) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg 0,07 Prozent auf 140,23 Punkte. Der Euro wertete auf: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1381 (1,1328) US-Dollar fest.