Schlichtung wackelt Gewerkschaft UFO will Friedenspflicht bei allen Lufthansa-Airlines einhalten
Berlin/Frankfurt · Die geplante Schlichtung für die Flugbegleiter der Lufthansa wackelt in letzter Minute. Unmittelbar vor Ablauf der Widerrufsfrist hat das Unternehmen am Dienstag von der Gewerkschaft Ufo verlangt, die Friedenspflicht bei allen Airlines des Konzerns einzuhalten und nicht nur bei der zu schlichtenden Kerngesellschaft Lufthansa.
Namentlich geht es um die Flugbetriebe Eurowings Deutschland, Germanwings, SunExpress Deutschland und Lufthansa CityLine, bei denen Ufo ebenfalls nach Urabstimmungen zu unbefristeten Streiks bereit war. Lufthansa-Chef Carsten Spohr verlangte eine Erklärung seitens der Ufo noch am Dienstagabend, wie ein Unternehmenssprecher in Frankfurt bestätigte.
Die Ufo-Führung will der Forderung nach anfänglichen Bedenken nach eigenen Angaben entsprechen: „Wir sind einig mit Herrn Spohr und daher bereit, unter anderem die Friedenspflicht, entsprechend der bereits mit LH getroffenen Vereinbarungen zur Schlichtung ad-hoc auf alle Konzerntöchter auszuweiten“, erklärten die Vorsitzende Syliva de la Cruz und ihr Stellvertreter Daniel Flohr am Nachmittag laut einer Mitteilung.
In einem Schreiben an das Unternehmen und den zuständigen Arbeitgeberverband AGVL hatte die Ufo Friedenspflichten in Aussicht gestellt, die auch über die Dauer der Schlichtung bei der Muttergesellschaft hinausgehen könnten. Man wolle einen langfristigen Tariffrieden im deutschen Teil des Konzerns.
Lufthansa und die Gewerkschaft hatten in der vergangenen Woche nach einem zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft eine Schlichtung grundsätzlich vereinbart, aber noch keine konkreten Schlichter genannt. Zuvor hatte es auch einen Warnstreik von 19 Stunden bei den vier anderen Flugbetrieben gegeben, bei denen es jeweils einen eigenen Tarifvertrag für das Kabinenpersonal gibt.