Umfrage: Griechen völlig verunsichert

Athen (dpa) - Angesichts der dramatischen finanziellen Lage des Landes sind die Griechen völlig verunsichert: Laut einer Umfrage haben 87 Prozent der Griechen Angst um ihre Zukunft.

82 Prozent sind der Ansicht, das Land bewege sich in die falsche Richtung. Sollten am kommenden Sonntag Parlamentswahlen stattfinden, würde keine Partei allein eine Regierung bilden können. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Public Issue, die in der Athener Sonntagszeitung „Kathimrini“ veröffentlicht wurde.

Schlecht sind zudem die Ergebnisse für die beiden großen Parteien, die das Land fast ununterbrochen seit mehr als 35 Jahren regieren. Die regierenden Sozialisten unter Ministerpräsident Giorgos Papandreou kämen im Falle vorgezogener Wahlen auf nur 28 Prozent. Die oppositionelle bürgerliche Nea Dimokratia (ND) unter dem konservativen Politiker Antonis Samaras würde zwar die Wahlen mit 32 Prozent gewinnen, sie würde aber nicht die nötige Mehrheit im Parlament haben, um eine Regierung bilden zu können.

Auf die Frage, wer am besten geeignet sei, unter den jetzigen Umständen das Land zu führen, antworteten 27 Prozent, dies sei Samaras. 26 Prozent sprachen sich für Papandreou aus und 43 Prozent, dass keiner der beiden dafür gut genug sei.

Die Lage in Griechenland spitzt sich weiter zu. Die Regierung in Athen erwartet einen noch stärkeren Wirtschaftseinbruch als bislang angenommen. Griechenland muss kräftig sparen und bangt um weitere Milliarden-Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds.

Für die Umfrage wurden zwischen dem 7. und 9. September 1216 Menschen befragt.