Umfrage zum Frauentag: Mehrheit sieht Benachteiligungen
Frankfurt/Main (dpa) - Frauen werden nach Auffassung einer deutlichen Mehrheit der Deutschen weiterhin benachteiligt. Die Meinung, dass sie in allen Bereichen den Männern „voll und ganz gleichgestellt“ seien, vertraten in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der IG Metall nur 19 Prozent der Befragten.
78 Prozent waren der Meinung, dass Frauen in bestimmten Bereichen benachteiligt würden. Besonders häufig wurden Nachteile beim Arbeitslohn und bei der Besetzung von Führungspositionen genannt. Beim Zugang zu Bildung und Kultur sahen hingegen nur wenige die Frauen im Nachteil.
Die Eltern unter den Befragten wünschten sich zu 90 Prozent familienfreundlichere Arbeitszeiten und bessere Angebote zur Kinderbetreuung (85 Prozent). Diese Mittel zur Frauenförderung begrüßte auch eine sehr große Mehrheit der Befragten, die allgemein Benachteiligungen für Frauen sehen.
Als größtes Problem werde die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf wahrgenommen, interpretierte die Gewerkschaft. Eine Mehrheit war der Meinung, dass Kinder nach wie vor für Frauen im Beruf ein Hemmschuh seien. „Der hohe Beschäftigungsgrad der Frauen in Deutschland ist in diesem Zusammenhang ein Bluff“, erklärte das IG-Metall-Vorstandsmitglied Christiane Benner. „Oft ist noch immer der einzige Weg für Frauen, Beruf und Familie zu vereinbaren, ein schlecht bezahlter Minijob.“ Es sei kein Zufall, dass zwei Drittel der über sieben Millionen Minijobber weiblich sind.