UN-Behörde: Stärkster Preisrückgang bei Nahrungsmitteln seit 2008
Rom (dpa) - Reiche Ernten, sinkende Energiepreise und die schwächere Konjunktur in China haben die Nahrungsmittelpreise nach Berechnungen der Welternährungsorganisation so stark fallen lassen wie seit der internationalen Finanzkrise nicht mehr.
Der Preisindex sei im August dieses Jahres im Vergleich zum Juli um 5,2 Prozent auf 155,7 Punkte gesunken, teilte die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom mit. Dies sei der stärkste Rückgang seit Dezember 2008.
Ihren Index berechnet die FAO anhand der Marktpreise für Getreide, Fleisch, Milchprodukte, Pflanzenöl und Zucker. Am stärksten fiel der Zuckerpreis, nämlich um 10 Prozent.
Das liege an der Abwertung des brasilianischen Reals und der Erwartung, dass Indien als zweitgrößter Produzent der Welt zum Nettoexporteur werde, schreibt die FAO. Auch die Milch-, Öl- und Getreidepreise sanken deutlich, nur der Fleischpreis blieb gegen Juli nahezu unverändert, notierte aber 18 Prozent unter dem Rekordwert vom August 2014.
Niedrige Agrarpreise hatten in den vergangenen Monaten vor allem in Frankreich Bauernproteste ausgelöst. Am Montag dieser Woche hatten tausende wütende europäische Bauern in Brüssel gegen die niedrigen Milchpreise demonstriert.