UN-Bericht: Agrarprodukte werden mittelfristig teurer
Peking (dpa) - Weltweit müssen Verbraucher sich in den kommenden zehn Jahren auf höhere Preise für Lebensmittel einstellen.
Bevölkerungswachstum und höhere Einkommen treiben nach einem UN-Bericht den Bedarf in Entwicklungs- und Schwellenländern.
„Preise für pflanzliche und tierische Agrarerzeugnisse werden nach der Prognose wegen geringeren Produktionswachstums und höherer Nachfrage steigen“, schreiben die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die OECD in dem am Donnerstag in Peking vorgestellten Bericht.
Die Preise für Fleisch, Fisch und Biokraftstoffe werden nach der Vorhersage stärker als primäre Agrarprodukte steigen.
Die Agrarproduktion werde in der kommenden Dekade jährlich durchschnittlich um 1,5 Prozent wachsen, nach 2,1 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Den Grund dafür sehen FAO und OECD unter anderem in fehlenden neuen Anbauflächen. Das geringere Wachstum werde die Erzeugung von allen Anbauprodukten sowie von tierischen Produkten betreffen.
China werde mit seinen etwa 1,3 Milliarden Menschen einen großen Einfluss auf den internationalen Agrarmarkt haben, heißt es in dem „Agricultural Outlook 2013-2022“. Das Land werde sich zwar bei vielen Agrarprodukten auch in Zukunft selbst versorgen können. Die Produktion werde sich jedoch etwas verlangsamen.
Gleichzeitig werde China bis 2022 die Europäische Union als größten Konsumenten von Schweinefleisch beim Pro-Kopf-Verbrauch ablösen.
Zudem gehen die Experten in dem Bericht davon aus, dass die chinesischen Importe von Ölsamen in den kommenden zehn Jahren um 40 Prozent steigen und damit 59 Prozent des weltweiten Handels ausmachen werden. Ölsamen werden unter anderem als Tierfutter verwendet.
Nach Zahlen der Weltbank hatten international die Preise für Nahrungsmittel im August 2012 Rekordhöhen erreicht. Zwischen Oktober und Februar fielen sie dann jedoch wieder. Gründe dafür waren die nachlassende internationale Nachfrage und mehr Angebot.