US-Arbeitsmarkt kommt in Schwung
Washington (dpa) - In den USA kommt der Arbeitsmarkt immer stärker in Schwung. Im November entstanden so viele neue Arbeitsplätze wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 321 000 Stellen hinzu, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte.
Dies ist der höchste Wert seit Januar 2012. US-Präsident Barack Obama sprach von einem Tempo, das es seit den 1990er Jahren nicht mehr gegeben habe. Die überraschend guten Arbeitsmarktzahlen trieben auch die Aktienmärkte in die Höhe.
Überdies fiel der Stellenaufbau im Vormonat laut Ministerium höher aus als zunächst ermittelt. Demnach gab es im Oktober 243 000 neue Stellen und nicht nur 214 000, wie zuvor gemeldet. Die US-Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 5,8 Prozent. Damit verharrte die Quote auf dem tiefsten Stand seit sechs Jahren. Insgesamt waren in der weltgrößten Volkswirtschaft 9,1 Millionen Menschen ohne Job.
Nach Einschätzung der Commerzbank dürften im laufenden Jahr in den USA insgesamt drei Millionen neue Arbeitsplätze entstanden sein. Dies wäre der stärkste Aufschwung am US-Arbeitsmarkt seit 1999.
US-Präsident Obama sagte in Washington: „Es ist ein langer Weg der Erholung von einer der schlimmsten wirtschaftlichen Krisen seit Generationen gewesen.“ Der Privatsektor habe über 57 Monate 10,9 Millionen Jobs geschaffen und damit die längste Serie in der US-Geschichte, erklärte der Leiter von Obamas Wirtschaftsrat Jason Furman.
Der November war der zehnte Monat in Folge, in dem das Plus über 200 000 Jobs betrug. Das war zuletzt in den 1990er Jahren der Fall.
Die Aktienmärkte reagierten positiv. Der Dax sprang am Freitag wegen der überraschend guten Arbeitsmarktdaten aus den USA wieder deutlicher über die psychologisch wichtige 10 000-Punkte-Marke. Am New Yorker Aktienmarkt erreicht der Leitindex Dow Jones Industrial erneut einen Rekordstand.
Die weiter sinkende Arbeitslosigkeit könnte die US-Notenbank Federal Reserve veranlassen, bald erstmals seit acht Jahren ihren Leitzins anzuheben. Allerdings ist derzeit die Inflation noch zu niedrig. Experten rechnen nicht mit einer Zinserhöhung vor Mitte 2015.