US-Notenbank Fed berät über Zukunft des ultrabilligen Geldes

Washington (dpa) - Inmitten neuer Unsicherheit über die Stabilität der Weltwirtschaft muss die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über ihre künftige Zinspolitik entscheiden.

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Nach gängiger Analystenmeinung wird sie heute verkünden, endgültig ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur einzustellen. Der Erwerb von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren wurde bereits seit Jahresbeginn von ursprünglich 85 Milliarden Dollar (66,7 Mrd Euro) in regelmäßigen Schritten zurückgefahren.

Spannender ist für die Finanzmärkte jedoch, ob die Notenbanker in ihrem Kommuniqué nach dem regelmäßigen zweitägigen Treffen in Washington auch Andeutungen über den Zeitpunkt der ersten Leitzinserhöhung seit acht Jahren machen. Der Leitzins liegt seit Ende 2008 auf dem Rekordtief zwischen 0 und 0,25 Prozent. Experten werden genau auf die Wortwahl achten, vor allem in diesen Punkten:

Bislang hieß es, dass zwischen dem Ende des Ankaufprogramms und dem ersten Zinsschritt eine „beträchtliche Zeitspanne“ liegen wird. Interessant ist, ob die Fed an dieser Formulierung festhält. Falls nicht, wäre auch eine kurzfristigere Zinswende möglich. Bislang wird sie frühestens Mitte 2015 erwartet.

Wie geht die Fed mit der US-Inflation um? Sie liegt derzeit bei 1,5 Prozent. Der Zielwert von 2,0 Prozent wurde schon seit rund zwei Jahren nicht mehr erreicht. Das steht einer Zinsanhebung eigentlich im Wege. Es sei denn, die Fed lässt das Ziel mittelfristig in den Hintergrund treten.

Auf dem US-Arbeitsmarkt sah die Fed zuletzt noch eine „bedeutende Unterauslastung“. Diese Formulierung halten manche Mitglieder der Notenbank für überholt, weil die Arbeitslosenquote erstmals seit Juli 2008 unter der Marke von sechs Prozent liegt. Doch Fed-Chefin Janet Yellen betont, viele andere Daten vom Jobmarkt ins Kalkül zu ziehen. Die Langzeitarbeitslosigkeit etwa bezeichnet sie als viel zu hoch.