US-Starinvestor Buffett hat kleinen Durchhänger
Omaha (dpa) - Am Wochenende haben sich in Omaha die Aktionäre von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway zur Hauptversammlung getroffen, dem „Woodstock für Kapitalisten“. Dummerweise warfen die Geschäfte zuletzt weniger ab.
Der legendäre US-Investor Warren Buffett hat seinen Aktionären ausgerechnet vor der jährlichen Hauptversammlung einen leichten Gewinnrückgang berichten müssen. Im ersten Quartal verdiente die von ihm geführte Investmentholding Berkshire Hathaway unterm Strich 4,7 Milliarden Dollar (3,4 Mrd Euro) und damit 4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Vor allem die wichtige Versicherungssparte warf weniger Geld ab, wie Berkshire Hathaway am späten Freitag (Ortszeit) mitteilte. Dazu gehören der Autoversicherer Geico und der Rückversicherer General Re. Auch die Frachteisenbahn Burlington Northern Santa Fe erwirtschaftete weniger Gewinn; der strenge US-Winter hatte ihr zu schaffen gemacht.
Zu dem Konglomerat gehören Dutzende Tochtergesellschaften. Erst am Donnerstag kam ein kanadischer Stromnetzbetreiber hinzu, den Buffett für umgerechnet 2,1 Milliarden Euro gekauft hat. Die Energiesparte gehörte zu den Bereichen, die im ersten Quartal besser abschnitten, genauso wie die Industriefirmen, etwa der Schmierstoff-Hersteller Lubrizol.
Neben den eigenen Tochterfirmen besitzt Berkshire Hathaway große Aktienpakete an einigen der bedeutendsten Weltkonzerne wie Coca-Cola, IBM und ExxonMobil. Bei diesen Aktienspekulationen sprang zuletzt mehr heraus.
Am Samstag hielt der Starinvestor in Omaha im Bundesstaat Nebraska seine Hauptversammlung ab. Das „Woodstock für Kapitalisten“, wie die Veranstaltung auch genannt wird, lockt jedes Jahr Tausende Aktionäre in den Heimatort des Multimilliardärs. Sie konnten trotz des kleinen Durchhängers zufrieden sein: Berkshire Hathaway hatte im vergangenen Jahr so viel verdient wie noch nie.
Buffett setzt vor allem auf US-Firmen und die US-Wirtschaft. „Obwohl wir auch jenseits der Grenzen investieren, bestehen die meisten Möglichkeiten weiterhin in Amerika“, schrieb er im März in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre. Wie zum Beweis hatte er im vergangenen Jahr zusammen mit einem Finanzinvestor den Ketchup-Hersteller H.J. Heinz geschluckt. „Die besten Tage liegen noch vor Amerika“, erklärte Buffett.