Auch Chevron profitiert US-Steuerreform lässt Gewinn von Ölriese Exxon explodieren

Irving/San Ramon (dpa) - Höhere Ölpreise und ein milliardenschwerer Sondererlös aus der US-Steuerreform haben den Gewinn von ExxonMobil zum Jahresende kräftig steigen lassen.

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Verglichen mit dem Vorjahreswert verfünffachte sich der Überschuss beinahe auf 8,4 Milliarden Dollar (6,7 Mrd Euro), wie der weltgrößte börsennotierte Ölkonzern in Irving im US-Bundesstaat Texas mitteilte. Rivale Chevron verbuchte sogar einen noch höheren Gewinnanstieg.

Bei Exxon sorgte die Senkung der US-Unternehmenssteuern für einen bilanziellen Sondererlös von 5,9 Milliarden Dollar. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn sank hingegen um zwei Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar und blieb damit hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Auch der Umsatz entwickelte sich mit einem Anstieg um 18 Prozent auf 66,5 Milliarden Dollar schwächer als angenommen.

Exxons Ölproduktion fiel im Jahresvergleich um drei Prozent auf vier Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag. Dass sich Öl nach Jahren des Preisverfalls wieder deutlich verteuert hat, spielt dem Konzern zwar in die Karten. Dafür wird nun aber auch wieder erheblich mehr Geld ausgegeben - die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte kletterten um 86 Prozent auf neun Milliarden Dollar.

Exxon-Chef Darren Woods kündigte an, in den kommenden fünf Jahren weitere mehr als 50 Milliarden Dollar allein in den USA zu investieren. Ein Grund für die Offensive sei das verbesserte Geschäftsklima durch die Steuerreform. Im gesamten Geschäftsjahr 2017 steigerte Exxon den Gewinn um 151 Prozent auf 19,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz nahm von 208 Milliarden auf 244 Milliarden Dollar zu.

Der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron versiebenfachte den Überschuss im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert auf 3,1 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro). Die Bilanz profitierte von einem positiven Buchungseffekt in Höhe von zwei Milliarden Dollar, der aus der Senkung der US-Unternehmenssteuern resultierte. Die Erlöse stiegen um 19 Prozent auf 37,6 Milliarden Dollar. Anleger hatten trotz der kräftigen Zuwächse auch hier auf bessere Zahlen gehofft, die Aktie stand im US-Handel zuletzt mit 3,5 Prozent im Minus.