US-Wirtschaft brummt
Washington (dpa) - Es hat lange gedauert. Doch jetzt springt die US-Wirtschaft richtig an. Obama ist hochzufrieden - und die Fed kann sich in ihrer Politik bestätigt fühlen.
Die US-Wirtschaft gewinnt immer mehr an Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft legte im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent zu, teilte das Handelsministerium in einer dritten Schätzung am Freitag mit. Noch Anfang Dezember hatte eine zweite Schätzung des Ministeriums lediglich 3,6 Prozent ergeben. Experten hatten nicht mit einer derartigen Veränderung gerechnet. Das 4,1-Prozent-Wachstum bedeutet den stärksten Anstieg seit Ende 2011.
Obama äußerte sich zufrieden: „Die Wirtschaft ist stärker als sie seit langer seit war“, sagte er vor Journalisten im Weißen Haus. Für ihn sei es weiterhin Hauptaufgabe, für die Mittelschicht zu kämpfen. 2014 müsse zum „Jahr des Durchbruchs“ werden.
Der Wachstumssprung ist beachtlich: Noch im zweiten Quartal lag die Wachstumsrate bei lediglich 2,5 Prozent. Eine erste Schätzung für das dritte Quartal hatte nur 2,8 Prozent BIP-Anstieg ergeben. Die positive Entwicklung wurde nach Angaben des Ministeriums durch steigenden privaten Konsum, mehr Investitionen und ein Anziehen staatlicher Ausgaben begünstigt.
Die positive Entwicklung dürfte die Zentralbank in ihrer Strategie bestärken: Erst am Mittwoch hatte die Fed nach langem Zögern einen Kurswechsel deutlich gemacht und die geldpolitischen Zügel leicht angezogen. Mit Blick auf die positiveren Konjunkturaussichten hatte die Notenbank angekündigt, den Ankauf von langfristigen Staatsanleihen und Immobilienpapieren ab Januar von 85 auf 75 Milliarden Dollar monatlich zu drosseln.
Fed-Chef Ben Bernanke signalisierte, Ende 2014 könnten die Käufe ganz versiegen. Neben der anziehenden Konjunktur hatte sich Bernanke auch wegen der langsam sinkenden Arbeitslosigkeit zur Lockerung entschlossen. Die Arbeitslosenrate in den USA beträgt derzeit sieben Prozent.