Verbraucher in Shopping-Laune - Konsumklima steigt

Nürnberg (dpa) - Niedrige Arbeitslosigkeit, die brummende Konjunktur und eine moderate Inflation haben die Kauflust der Verbraucher auf den höchsten Stand seit Herbst 2007 getrieben. Und die Konsumenten sind zuversichtlich auch für das weitere Jahr.

Dies betonte der Vorstandschef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), Klaus Wübbenhorst. Der Konsumklima-Index für März stieg auf 6,0 Punkte, nach revidiert 5,8 Punkten im Februar. Das Plus ist vor allem kräftig gestiegenen Einkommensaussichten zu verdanken; die Konjunkturerwartungen und die Anschaffungsneigung der rund 2000 Befragten gingen im Februar auf hohem Niveau leicht zurück.

„Vor dem Hintergrund der guten Arbeitsmarktentwicklung sowie der exzellenten wirtschaftlichen Lage eines Großteils der Unternehmen haben die Beschäftigten große Hoffnungen, dass die Lohn- und Gehaltszuwächse in diesem Jahr üppiger ausfallen werden als in den Vorjahren“, erläuterte die GfK am Dienstag in Nürnberg.

Die Verbraucher sehen die deutsche Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs, wenn auch nicht mehr mit ganz so großer Dynamik wie zuvor. Ein wichtiger Grund für die anhaltend positive Einschätzung ist die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Zwar ging die Zahl der Erwerbslosen zuletzt etwas in die Höhe, doch war dies vor allem Schnee und Frost geschuldet. Zudem sind auch die Unternehmen optimistisch: Der am Montag vorgelegte ifo-Geschäftsklimaindex war dank des anhaltenden Exportbooms zum neunten Mal in Folge auf den nun höchsten Stand seit 42 Jahren geklettert.

Trotzdem sinkt die Anschaffungsneigung der Verbraucher nach einem starken Zuwachs im Vormonat leicht, bleibt aber auf hohem Niveau. Die schwindende Angst vor einem Jobverlust erhöhe die Planungssicherheit gerade für größere Investitionen, erklärte die GfK. „Hinzu kommt, dass das derzeit niedrige Zinsniveau Anschaffungen im Vergleich zur Geldanlage attraktiv macht.“

Beide Effekte zusammen überlagerten derzeit die aufkommenden Inflationsängste, die die Konsumenten bei größeren Investitionen sonst eher zögern lassen. Generell müsse man zwischen der amtlich registrierten und der gefühlten Inflation unterscheiden, mahnte Wübbenhorst. Mit Blick auf die jüngste Rate von zwei Prozent in der offiziellen Statistik sagte der Konsumexperte: „Von richtiger Inflation würde ich nicht reden.“

Weil aber gerade Benzin und Lebensmittel teurer geworden seien, bemerkten die Menschen dies unmittelbar beim täglichen Griff zum Geldbeutel. „Dass gleichzeitig vielleicht die Miete konstant bleibt und die Energiepreise nicht steigen, wird nicht so wahrgenommen, weil das abgebucht wird.“