Vermögenstudie: Die „fetten“ Jahre scheinen vorbei zu sein
Frankfurt/Main (dpa) - Die Menschen rund um den Globus haben immer größere Geldvermögen - das Wachstum hat sich im vergangenen Jahr einer Studie zufolge aber deutlich verlangsamt. Danach stieg das Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte um 4,9 Prozent auf den Rekordwert von 155 Billionen Euro.
In den drei Jahren zuvor lag der Zuwachs im Schnitt jährlich noch bei 9 Prozent, wie aus dem am Mittwoch vorgestellten „Global Wealth Report“ der Allianz hervorgeht. Die „fetten Jahre“ scheinen erst einmal vorbei zu sein, sagte Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise.
In der Vergangenheit hatte vor allem der von der Billiggeldschwemme großer Notenbanken beflügelte Börsenboom für kräftige Zuwächse gesorgt. Inzwischen hätten die Kursschwankungen an den Aktienmärkten aber spürbar zugenommen. „Offensichtlich verliert die extrem expansive Geldpolitik auch als Treiber der Wertpapierpreise langsam an Wirkung“, sagte Heise.
Unangefochtener Spitzenreiter unter den mehr als 50 untersuchten Ländern ist weiter die Schweiz mit einem Brutto-Geldvermögen von 260 800 Euro pro Kopf im vergangenen Jahr. Auch nach Abzug der Schulden liegen die Schweizer mit netto 170 590 Euro vorn.
Deutschland rangiert mit 67 980 Euro pro Kopf brutto weltweit auf Platz 20. Grund ist der Studie zufolge vor allem die vorsichtige Anlagestrategie der eher börsenscheuen Deutschen. Trotz Minizinsen steckt ein großer Teil des Geldes hierzulande in Bankeinlagen sowie Versicherungen und Pensionen. Netto rangiert Deutschland auf Rang 18, weil sich die Haushalte trotz des Zinstiefs mit der Aufnahme von Krediten zurückhielten.