Kaufrausch Viele würden für Haustür-Lieferung von Paketen deutlich mehr zahlen
Düsseldorf · Der Kaufrausch für das Weihnachtsfest geht in die heiße Phase und die Paketzusteller gehen an ihr Limit, um die Flut der Online-Bestellungen zu bewältigen.
Dabei wären die Verbraucher durchaus zu Zugeständnissen an die Paketdienste bereit, wie die Unternehmensberatung PWC in einer am Freitag veröffentlichten Umfrage heraus fand. Viele würden für einen besseren Service mehr bezahlen oder wären bereit, sich die Pakete selbst an einer Sammelstelle abzuholen.
Noch ist es Standard, dass Pakete bis zur Haustür geliefert werden. Das sorgt aber für verstopfte Straßen durch in zweiter Reihe parkende Lieferfahrzeuge, für schädliche Abgase und gestresste Fahrer. Die Paketdienste überlegen fieberhaft, wie sie die Probleme in den Griff bekommen, haben aber Angst davor, durch ungeliebte Maßnahmen Kunden an die Konkurrenz zu verlieren. PWC befragte nun 1000 Bürger, um Wege aus dem Paket-Dilemma zu finden.
Die für Verbraucher akzeptabelste Lösung wäre demnach die standardmäßige Zustellung an Paketshops oder Packstationen. Derzeit bestellen nur rund 15 Prozent ihre Pakete nicht nach Hause. Grundsätzlich wäre aber jeder zweite Verbraucher bereit, seine Päckchen dort abzuholen. Doch noch ist diese Option laut PWC nicht attraktiv genug. So fordern 22 Prozent der Befragten ein besseres Netz von Paketshops und Packstationen, und 16 Prozent fordern bessere Öffnungszeiten.
Die Hälfte der Befragten wäre auch weiterhin nicht bereit, auf die Zustellung an der Haustür zu verzichten. Sie würde aber mehr dafür bezahlen - durchschnittlich 2,77 Euro. Das ist deutlich mehr als die 50 Cent Aufpreis, über die einige Zusteller aktuell diskutieren.
Ein weiterer Lösungsvorschlag, um die Zustellung effizienter zu machen, wäre ein neutraler Lieferservice, der für alle Paketdienste in einer Stadt die Sendungen zustellt. Das wollen zwei Drittel der Befragten aber nicht, weil sie befürchten, dass dann der Service schlechter oder die Versandkosten steigen würden.
Schließlich wäre es noch eine Lösung, dass Kunden den Paketdiensten für eine CO2- neutrale sowie geräusch- und emissionsarme Lieferung mehr bezahlen. Das lehnen jedoch ebenfalls zwei Drittel der Befragten ab. Ein Drittel wäre bereit, im Durchschnitt 2,34 Euro mehr zu zahlen.