Volkswirte sehen Aufschwung am Arbeitsmarkt
Nürnberg (dpa) - Nach einer Flaute zum Jahresende 2012 stehen die Zeichen am deutschen Arbeitsmarkt im ersten Quartal 2013 nach Experteneinschätzung wieder auf Aufschwung.
Vieles deute daraufhin, dass sich die bereits im Januar erkennbare gute Entwicklung im Februar fortgesetzt hat, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Auch ein Arbeitsmarkt-Experte des Münchner Ifo-Instituts teilt diese optimistische Einschätzung.
Nach Berechnungen der Fachleute nahm die Zahl der amtlich registrierten Erwerbslosen im Februar im Vergleich zum Vormonat um rund 20 000 auf 3,16 Millionen zu. Die Zunahme würde damit nur halb so stark ausfallen wie im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Vor einem Jahr gab es allerdings noch rund 50 000 Erwerbslose weniger. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am kommenden Donnerstag (28. Februar) bekanntgeben.
Zuversichtlich beurteilt Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld die Lage: „Wir gehen davon aus, dass die Konjunktur recht zügig wieder Tritt fasst. Die Frühindikatoren stimmen uns da recht hoffnungsvoll. Davon wird auch der Arbeitsmarkt profitieren. Der Abschwung ist im wesentlichen durch“. Dass die Arbeitslosigkeit dennoch im Februar steige, liege fast ausschließlich am Winterwetter, das vor allem Beschäftigte in Außenberufen treffe.
Ähnlich fällt der Ausblick des Arbeitsmarktexperten der Deutschen Bank, Heiko Peters, aus: Er rechnet zunächst nur noch mit einem geringfügigen Anstieg der Arbeitslosenzahlen, vom zweiten Quartal an mit einer Stabilisierung, bevor in der zweiten Jahreshälfte mit Rückgängen zu rechnen sei.
Auch für den Konjunkturforscher Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut dürfte die „freundliche Grundtendenz“ in der Wirtschaft schon bald auch auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen. „Nachdem die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise überwunden ist, schauen viele jetzt wieder optimistischer in die Zukunft“.