Dass der 28-Jährige sich entschlossen hat, eine Hypothek auf seine Villa in Palo Alto, Kalifornien, über 5,95 Millionen Dollar umzuschulden, fasziniert die Amerikaner und verwundert sie zugleich.

Zwar wurde der Börsengang des sozialen Netzwerks nicht zu jenem großen Renner, den sich Zuckerberg und andere Aktionäre erhofft hatten. Dennoch steht der Internetpionier heute als zweistelliger Dollarmilliardär da.

Nun überschlagen sich US-Medien mit Berichten zu Zuckerbergs Entscheidung, einen Kredit von 5,95 Millionen Dollar aufzunehmen — für 1,05 Prozent Zinsen.

Das Haus in Palo Alto hatte 2011 sieben Millionen Dollar gekostet. Es verfügt über fünf Schlafzimmer, fünf Badezimmer und hat eine Fläche von 837 Quadratmetern, belegen Informationen von Redfin Corp. Im Garten hatte Zuckerberg am 19. Mai seine langjährige Freundin Priscilla Chan geheiratet.

„Warum braucht ein Milliardär einen Kredit?“ fragen sich Finanzexperten. Sie rechnen vor, dass er genug Geld habe, um sich mehr als 200 Häuser in der Preisklasse zu kaufen. Gregg McBride hingegen, ein Analyst bei Barnkrate Incorporated, findet die Entscheidung ausgesprochen klug.

Er weist darauf hin, dass Zuckerberg seine schmucke Immobilie zu nur 1,05 Prozent pro Jahr refinanzieren konnte. „Wenn der Zins niedriger ist als die Inflationsrate, dann ist der Kredit effektiv kostenlos“, sagt McBride. Problemlos könnte Zuckerberg das Geld anderswo investieren und eine deutlich höhere Rendite erzielen.

Einige Verbraucherverbände kritisieren den Millionenkredit als Schlag ins Gesicht der vielen Amerikaner, die unter den Folgen der Finanzkrise leiden. „Immer mehr Durchschnittsverbrauchern zeigen Banken die kalte Schulter“, sagt Anwältin Becky Willis.

„Dass ein so reicher Mensch dann nicht nur einen Kredit aufnimmt, sondern wegen seines Vermögens einen Zins bekommt, von dem andere nur träumen können, das ist eine weitere Unverschämtheit.“