Wechsel beim BDI: Präsident Keitel tritt nicht wieder an

Berlin (dpa) - Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, hat seine Nachfolge geregelt. Nach zwei Amtszeiten werde er nicht mehr als Präsident kandidieren und schlage seinen Stellvertreter Ulrich Grillo für 2013 als Nachfolger vor.

Das sagte er am Mittwoch auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Berlin. Laut BDI wäre ein dritte Amtszeit Keitels möglich gewesen. Grillo soll nun auf der Mitgliederversammlung im November gewählt werden. „Er hat meine volle Sympathie und mein volles Vertrauen“, sagte Keitel.

Grillo gab zwar einen Ausblick auf das kommende Jahr, aber machte keine konkreten Angaben, welche neuen Themen er vorantreiben wolle. „Es ist jetzt bereits absehbar, dass auch im kommenden Jahr die Themen Standort Deutschland, Ressourcenpolitik, Euro und Europa - die Reihenfolge ist rein zufällig - ganz oben auf der Tagesordnung stehen werden“, sagte er.

Der Familienunternehmer Grillo ist seit 2011 BDI-Vizepräsident und war seit 2006 Präsident der Wirtschaftsvereinigung Metalle. Grillo hatte sich unter anderem in der Rohstoffpolitik des BDI stark gemacht. Der studierte Betriebswirt arbeitete als Unternehmensberater und wurde vor acht Jahren Vorsitzender der Duisburger Grillo-Werke. Das Unternehmen ist unter anderem in der Schwefelchemie und der Zinkverarbeitung aktiv.

Keitel nutzte die Gelegenheit zu einem eindringlichen Appell für den Euro und gegen seine Kritiker. Anfang der Woche hatte Keitel sich mit einem Brief an die BDI-Mitglieder gewandt und für den Euro als starke Gemeinschaftswährung geworben. Darüber sei bei seinen Kritikern ein „Geheul“ entstanden, sagte der scheidende BDI-Präsident.

Vertreter von Unternehmerverbänden außerhalb des BDI hatten ihm einen zu schwachen Kurs in der Euro-Debatte vorgeworfen. „Ich glaube es war richtig und wichtig, dass der BDI in einem Mitgliederbrief seine Position zum Euro glasklar definiert hat“, verteidigte sich Keitel. Er würde sich wünschen, seine Kritiker wären dabei, wenn es auf internationalen Konferenzen Kritik an der deutschen Position in der Euro-Debatte hagle - oder wenn konkret etwa über Lösungen diskutiert würde, anstatt Vorstöße pauschal zu kritisieren.