Weniger deutscher Wein exportiert
Düsseldorf (dpa) - Die deutschen Winzer haben im vergangenen Jahr weniger Wein exportiert, aber höhere Preise erzielt.
Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) vor der Messe ProWein (24. bis 26. März) in Düsseldorf mitteilte, nahmen die Weinexporte 2012 im Vergleich zum Vorjahr um gut 15 Prozent ab.
Grund waren deutliche Rückgänge auf großen Absatzmärkten wie den USA, Großbritannien und Russland. Der Gesamtwert der ausgeführten Weine sank um knapp acht Prozent auf 321 Millionen Euro.
Der Durchschnittspreis pro ausgeführtem Liter stieg jedoch erneut: um 8,4 Prozent auf 2,46 Euro. Die Winzer wollen im internationalen Markt weg vom Billigpreis-Segment und hin zu besseren Qualitäten.
DWI-Geschäftsführerin Monika Reule kommentierte: „Trotz der ambivalenten Situation im Weinexport bewegen wir uns mit dem insgesamt besseren Preisniveau und einem Trend zum Absatz höherwertiger Weine in die richtige Richtung.“ Exportiert werden vor allem Weißweine.
Der Riesling spielt dabei nicht mehr die Solo-Rolle, auch Weiß- und Grauburgunder oder Silvaner kommen auf ausländischen Märkten an. Mit 1,3 Millionen Hektoliter wurde etwa ein Siebtel der durchschnittlichen Ernte ausgeführt.
Hauptabnehmer sind die USA, die Niederlande und Großbritannien. In England etwa finde derzeit ein spürbarer Wechsel hin zu Weinen aus dem mittleren Preissegment statt, erklärte das Weininstitut.
Allerdings konnte der Rückgang dadurch nicht ausgeglichen werden: Der Absatz sank um 22 Prozent. Besondere Zuwächse im Export gab es 2012 in Norwegen, Kanada, Japan und Schweden. In Norwegen etwa stammt laut DWI etwa jede dritte Flasche Weißwein aus deutschen Lagen.
Auf dem heimischen Markt werden weiterhin die meisten Weine im Lebensmitteleinzelhandel gekauft. Zusammen mit den Discountern wurden dort im vergangenen Jahr 73 Prozent aller Weine bezogen, berichtete das Weininstitut.
Der Durchschnittspreis für den Liter Wein im Lebensmitteleinzelhandel betrug quer durch alle Herkünfte 2,72 Euro, das waren 9 Cent mehr als 2011. Der Weinumsatz über die Fachhändler legte um 10 Prozent zu.