Wirtschaft Wie Detektive helfen, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu schützen
Wer an Detektive denkt, dem werden zunächst Sherlock Holmes oder andere Protagonisten aus der Literatur in den Sinn kommen.
Es ist ein Beruf, der auf der Wunschliste von Kindern ganz oben steht. Tätern auf der Spur sein und sie zu stellen, ist eine spannende Vorstellung. Allerdings ist der Job am Ende nicht ganz so aufregend wie im Buch oder Film. Gefährliche Verbrecherjagden kommen selten vor, dies ist Aufgabe der Polizei.
Wirtschaftskriminalität – ein wichtiger Teilbereich in einer Detektei
Die Arbeit von Detektiven besteht vor allem aus der Beschaffung von Informationen für ihre Auftraggeber. Dies beschränkt sich jedoch keinesfalls auf untreue Ehemänner und Ladendiebe. Ein wichtiger Bereich ist die Wirtschaftskriminalität. Wirtschaftsspionage ist ein immer größeres Problem. Lange haben dies die Unternehmen viel zu locker gesehen. Einige erinnern sich sicherlich noch daran, als die Chinesen auf Industriemessen mit dem Fotoapparat unterwegs waren.
Lange wurden sie belächelt, heute ist China ein Hochtechnologieland, des westliche Technologien nutzt und sogar weiterentwickelt. Inzwischen erfolgt der Diebstahl von Forschungsergebnissen und technischen Entwicklungen durch Firmenübernahmen. In diesem Bereich entsteht ein hoher Schaden für die Volkswirtschaft. Durch Wirtschaftsspionage verliert ein Unternehmen seinen Vorsprung auf dem Weltmarkt und damit Wirtschaftskraft.
Immense Schäden für Unternehmen und Gesellschaft
Wenn es billige Nachahmerprodukte gibt, geht die Nachfrage nach dem Original zurück. Der Originalhersteller verdient weniger und kann dadurch keine Investitionen in neue Produkte durchführen. Er wird die bisherigen Preise nicht mehr durchsetzen und muss vielleicht die Produktion drosseln. Dadurch können auch Arbeitsplätze verloren gehen. Es gibt jedoch noch viele andere Bereiche der Wirtschaftskriminalität, in der Detekteien Unternehmen vor einem großen Schaden schützen können.
Einer Studie von PwC zufolge war allein in den Jahren 2018 und 2019 jedes zweite deutsche Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen. Auch wenn die Zahl der externen Täter überwog, entfallen immerhin 25 Prozent der Taten auf die Mitarbeiter. International ist diese Zahl mit 37 Prozent sogar noch höher. Eine Euler-Hermes-Studie aus dem Jahr 2020 kam zu dem Schluss, dass 72 Prozent der internen Taten von normalen Angestellten verübt wurden. Die Schäden liegen meist im sechsstelligen Bereich, überschreiten jedoch bei etwa jedem zehnten Fall eine Million Euro.
Mehr als die Hälfte der Firmen setzt bei der Aufklärung auf die Expertise einer Wirtschaftsdetektei. Sie kann in vielen Verdachtsfällen helfen. Ein wichtiger Bereich sind Lauschangriffe, die nicht nur über die Telefonanlage erfolgen können. Weitere Abhörmethoden sind Wanzen in den Büroräumen, die Ortung oder das Abhören von Fahrzeugen. Bei einem solchen Verdacht, lohnt es sich, Detektive zurate zu ziehen. Weitere Themenfelder sind:
- die IT Forensik
- die Prüfung eines zum Verkauf stehenden Unternehmens (Due Diligence)
- Einschleusungen, etwa um Mitarbeiter des Diebstahls zu überführen
- Missbrauch der Lohnfortzahlung durch Mitarbeiter
- Abrechnungs- oder Spesenbetrug durch Außendienstmitarbeiter
und viele weitere Tätigkeiten.
Auf Seriosität achten
Bei der Beauftragung einer Detektei sollten Betroffene darauf achten, dass der Dienstleister zertifiziert ist. Eine seriös arbeitende Detektive lässt sich dadurch gut von unseriösen Anbietern unterscheiden. Seriöse Detekteien haben nicht nur eine gute Bonität, sondern verfügen zudem über hervorragend ausgebildete Mitarbeiter. Sie verzichten auf die Beauftragung von unqualifizierten Subunternehmen.
Auftraggeber erkennen ferner einen seriösen Anbieter daran, dass er eine kostenlose Erstberatung anbietet. Der Detektiv sollte eine langjährige Erfahrung nachweisen können und möglichst rund um die Uhr erreichbar sein. Zudem sollte er wissen, in welchem Rechtsrahmen er sich bewegen darf.