Wird Saveuse neuer Metro-Chef?

Der Real-Manager gilt als heißer Kandidat für den Posten des Vorstandschefs. Er hat sein Handwerk von der Pieke auf gelernt.

Düsseldorf. Deutschlands größter Handelskonzern Metro steht in der kommenden Woche im Zeichen des doppelten Führungswechsels. Am Mittwoch wird Aufsichtsratschef Jürgen Kluge ein letztes Mal die Sitzung des Kontrollgremiums leiten. Am Donnerstag präsentiert dann der scheidende Vorstandschef Eckhard Cordes Quartalsergebnisse.

Wann genau er geht, ist zwar unklar. Aufsichtsratskreisen zufolge soll sein Nachfolger aber längst im Haus sein. Joël Saveuse (Foto: dpa), der im Metro-Vorstand für die Lebensmitteltochter Real und das Europa-Geschäft der Großhandelsmärkte verantwortlich ist, gilt als aussichtsreicher Kandidat für den Chefposten.

Vieles spricht für den 58-jährigen Franzosen. Er gilt als ausgewiesener Handelsexperte und ist der einzige Manager in der Metro-Chefetage, der den Handel mit Lebensmitteln von klein auf gelernt hat.

Vor vier Jahren wurde er als Sanierer zurück in den Konzern geholt, für den er schon einmal in führender Position beschäftigt war. Sein Auftrag war diesmal, das Deutschlandgeschäft der Metro-Tochter Real zu sanieren. Im Konzern ist er inzwischen der wichtigste Mann im operativen Geschäft. An ihm hängt ungefähr die Hälfte des Gesamtumsatzes.

Eine interne Lösung für die Personalfrage hätte den Vorteil, dass sie schnell über die Bühne gehen kann. Aktionärsschützer und Analysten mahnten mehrfach ein Ende der seit Monaten schwelenden Führungskrise an.

Die Personalentscheidung sei aber kein Selbstläufer, wird bereits wieder geunkt, als der Name Saveuse die Runde macht. Die Querelen um den Rückzug von Cordes haben offenbar nervös gemacht. Bei der wichtigen Personalentscheidung müssen zunächst die Großaktionäre zustimmen. Saveuse könnte dann auf breite Unterstützung im Aufsichtsrat hoffen.