Risiken bestehen WTO hebt Prognose für Wachstum des Welthandels deutlich an

Genf (dpa) - Der Welthandel wächst in diesem Jahr nach einer neuen Prognose der Welthandelsorganisation (WTO) fast dreimal so stark wie 2016 und deutlich stärker als noch im April angenommen.

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Die WTO schraubte ihre Prognose am Donnerstag in Genf von 2,4 auf 3,6 Prozent hoch. Im vergangenen Jahr waren es nur 1,3 Prozent Wachstum gewesen. China habe mit starkem Wachstum die Im- und Exporte in ganz Asien beflügelt. Zudem sei der Einfuhrbedarf in den USA gestiegen.

WTO-Generaldirektor Roberto Azevêdo begrüßte die Entwicklung, warnte aber vor zu viel Optimismus. „Bedeutende Risiken bedrohen weiter die Weltwirtschaft, und sie könnten jeden Aufschwung zunichte machen“, sagte er. Azevêdo nannte protektionistische Tendenzen, wachsende geopolitische Risiken und die Folgen von Naturkatastrophen.

Die Basis für den Optimismus: das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei in den meisten größeren Volkswirtschaften im 2. Quartal angezogen, so die WTO. Sie geht von einem BIP-Wachstum weltweit von 2,8 Prozent aus, nach 2,3 Prozent 2016.

Der hohe Handelszuwachs sei aber 2018 kaum zu halten, warnte die WTO, unter anderem, weil die Zinsen sowohl in den USA aus auch in der Eurozone steigen dürften. Zudem werde China einschreiten, wenn sich eine Überhitzung abzeichne. Die WTO rechnet erstmal mit 3,2 Prozent Wachstum im nächsten Jahr.