Zeichen für Rückzug von IG-Metall-Chef Huber mehren sich
Frankfurt/Main (dpa) - Die Zeichen für einen vorzeitigen Rückzug von IG-Metall-Chef Berthold Huber noch in diesem Jahr mehren sich.
Der Gewerkschaftsbeirat könnte bei seiner nächsten Sitzung am 4. Juni auf Antrag des Vorstandes die Einberufung eines außerordentlichen Gewerkschaftstages beschließen, auf dem der Führungswechsel vollzogen wird. Das „Handelsblatt“ nannte den November als Termin für einen solchen Gewerkschaftstag. Eine IG-Metall-Sprecherin in Frankfurt erklärte: „Es handelt sich um einen vorsorglichen Tagesordnungspunkt, um satzungsrechtliche Vorgaben einzuhalten.“ Sie betonte: „Es ist noch nicht entschieden, ob es einen Antrag des Vorstandes gibt.“
Die größte DGB-Gewerkschaft hatte schon 2011 eine Verjüngung des Vorstandes eingeleitet. Anfang 2013 hatte Huber seinen Rückzug indirekt angekündigt: „Wir haben heute zwei Vorstandsmitglieder, die in der ersten Hälfte der 40 sind. Ich bin der Älteste, ich werde in drei Wochen 63. Also wird man die Verjüngung weitertreiben müssen.“ Das solle schon bald geschehen: „Wir werden noch vor der Sommerpause besprechen, ob wir diese Verjüngung mit einem außerordentlichen Gewerkschaftstag Ende diesen Jahres weiter forcieren.“
Vieles deutet somit darauf hin, dass Huber den Platz an der Gewerkschaftsspitze für seinen langjährigen Weggefährten, IG-Metall-Vize Detlef Wetzel, noch in diesem Jahr räumen wird.
Die wohl größte Aufgabe für die Gewerkschaft in diesem Jahr ist bereits gelöst: Am Mittwoch hatten IG Metall und Arbeitgeber in Bayern einen Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie vereinbart. Die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der größten deutschen Industriebranche erhalten ab dem 1. Juli 3,4 Prozent und ab dem 1. Mai 2014 nochmals 2,2 Prozent mehr Geld.