Zweite magere Honigernte in Folge für deutsche Imker
Schwarzach (dpa) - Die deutschen Imker haben das zweite Jahr in Folge eine eher magere Honigernte eingefahren. „Wir liegen heuer bei etwa 16 000 Tonnen Honig“, sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske.
Das sei ähnlich viel wie 2012, in guten Jahren hätten die Mitglieder des Verbands aber auch schon 20 000 Tonnen geerntet. Eine gute Nachricht sei dagegen, dass die schädliche Varroamilbe es in diesem Jahr schwer hatte. Die Imker rechnen daher mit deutlich geringeren Winterverlusten bei den Bienenvölkern.
„Wir erwarten 10 bis 15 Prozent Ausfall“, sagte Maske. „Im Vergleich zu zurückliegenden Jahren, wo wir schonmal 30 Prozent tote Bienenvölker hatten, ist das sehr wenig.“ Die Varroamilbe habe sich durch den langen Winter nicht gut entwickeln können - der Parasit gehört zu den gefährlichsten Feinden der Bienenvölker.
Beim Ertrag habe es große regionale Unterschiede gegeben. Schlechtes Wetter im Frühjahr und Überschwemmungen trafen vor allem die Imker in Süddeutschland hart. „Die Frühjahrsernte im Süden ist fast gänzlich ausgefallen“, sagte Maske. Der Preis für deutschen Honig bleibe deshalb auf seinem hohen Niveau, 500 Gramm kosteten derzeit fünf bis acht Euro.
Einen positiven Trend sieht der Imker-Präsident auch beim Nachwuchs: Nach einem langen Sinkflug ist Imkern seit einigen Jahren wieder angesagt, auch Frauen mischen zunehmend in der einstigen Männerdomäne mit. In den vergangenen Jahren seien im Verband jährlich etwa 3000 Imker dazugekommen, aktuell hat er mehr als 92 000 Mitglieder. Für viele von ihnen gehe es allerdings nicht um eine kommerzielle Verwertung. „Die wollen Honig für den Eigenbedarf herstellen oder verschenken und der Umwelt helfen“, erläuterte Maske.
Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsmisteriums essen die Deutschen rund 85 000 Tonnen Honig pro Jahr. Das ist umgerechnet mehr als ein Kilogramm pro Einwohner. Die insgesamt rund 100 000 deutschen Imker können nur etwa ein Fünftel des Bedarfs decken, der Rest wird importiert.