Zypern will Kapitalverkehrskontrollen bis Ende 2014 aufheben
Berlin (dpa) - Das hoch verschuldete Euroland Zypern will die Krise hinter sich lassen und Notmaßnahmen zum Schutz der angeschlagenen Banken wieder beenden.
Dazu sollen die Kapitalverkehrskontrollen, die den Abfluss von Geld ins Ausland verhindern, bis Ende 2014 wieder aufgehoben werden. „Wir erwarten, dass die Beschränkungen für den Kapitalverkehr mit dem Ausland bis Ende des Jahres aufgehoben werden“, sagte der Außenminister des Inselstaats, Ioannis Kasoulidis, der „Welt“.
Ähnlich wie zuletzt Griechenland will sich dann auch Zypern mittelfristig aus eigener Kraft an den Kapitalmärkten finanzieren. „Wir werden 2016 wieder an den Kapitalmarkt zurückkehren“, kündigte Kasoulidis an.
Derzeit hängt das Land am Tropf der Euroretter, die Zypern vor rund einem Jahr mit Milliardenkrediten vor dem Bankrott bewahrt hatten. Vermögende Bankkunden mussten sich an der Rettung des Finanzsystems beteiligen, die Kapitalverkehrskontrollen betrafen auch inländische Transaktionen. „Inzwischen gelten nur noch wenige Beschränkungen“, sagte Kasoulidis der Zeitung.
Der Haushalt soll bereits bis Ende diesen Jahres ausgeglichen sein - ohne Berücksichtigung des Schuldendienstes allerdings. Wirtschaftlich soll es dem Außenminister zufolge dann im kommenden Jahr wieder aufwärts gehen: Ab dem zweiten Halbjahr 2015 rechne man mit einem Wirtschaftswachstum. Derzeit steckt Zypern noch in der Rezession.