Reaktion auf US-Steuerreform Zypries: Steuersystem muss wettbewerbsfähiger werden
Berlin (dpa) - Das deutsche Steuersystem muss aus Sicht von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) auch als Reaktion auf die Steuerreform in den USA wettbewerbsfähiger werden.
„Einiges haben wir in der letzten Legislaturperiode schon erreicht, aber es muss weitergehen“, sagte Zypries der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Einen Steuersenkungswettbewerb allerdings werden wir nicht mitmachen, das bringt die Staaten nicht voran.“ Einzelheiten nannte Zypries nicht.
Die USA hatten eine große Steuerreform beschlossen. Kern ist eine massive Senkung der Ertragsteuer für Unternehmen von bisher 35 auf 21 Prozent.
Zypries sagte: „Wir beobachten sehr genau, welche Wirkungen die US-Steuerreform entfalten wird. Von der Senkung des Körperschaftssteuersatzes in den USA profitieren sicher auch unsere deutschen Unternehmen, die dort investieren.“ Sie müssten gleichzeitig aber auch die neue sogenannte Base Erosion Tax tragen.
Mit dieser Steuer wollen die USA vermeiden, dass ausländische Unternehmen die Gewinne ihrer Tochtergesellschaften über konzerninterne Lizenz-, Zins- und andere Zahlungen verringern.
Zypries sagte, das Wirtschaftsministerium könne derzeit noch keine verlässlichen Aussagen über die Folgewirkungen der US-Steuerreform treffen. „Klar ist: Wir müssen weiter daran arbeiten, dass das deutsche Steuersystem wettbewerbsfähiger wird.
Spitzenverbände der Wirtschaft hatten nach der US-Steuerreform auch in Deutschland Steuerentlastungen für Unternehmen gefordert, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. In Deutschland liegen die Unternehmensteuern derzeit bei mehr als 30 Prozent.