Straßenbau Böhler Weg: Anwohner befürchten hohe Kosten
Barmen · Die Straße ist in keinem guten Zustand, kritisiert der Bürgerverein Hochbarmen. Stadt stellt Reparatur erst einmal zurück.
. Was plant die Stadt für den Böhler Weg? Wann und wie soll er instandgesetzt werden? Was für ein Ausbau ist geplant, was soll er kosten? Vor allem aber: Welche Beiträge kämen im einzelnen auf Anwohner zu, sollte die Straße von Grund auf hergestellt werden?
Um diese und andere Fragen geht es auf Einladung des Bürgervereins Hochbarmen bei einer Infoveranstaltung Ende August zur Sanierung des Verkehrswegs. Denn der sei in einem schlechten Zustand, kritisiert die Gemeinschaft: „Der Böhler Weg war im Grunde noch nie eine richtige Straße“, sagt Roland Vogel, Vorsitzender des Bürgervereins, im Gespräch mit der WZ. Auch wenn nach und nach Pflastersteine und Teer, Kanäle und Leitungen gelegt worden seien: „Von den Ursprüngen her ist es immer noch ein Provisorium.“
Bürgerverein spricht sich für die Reparatur des Verkehrswegs aus
Und zwar eines, das durch zunehmende Beanspruchung deutlich gelitten habe. „Wir würden uns natürlich über eine Reparatur freuen, wie sie beispielsweise an der Bundeshöhe erfolgt ist“, sagt Vogel. Doch eine für die Anwohner kostenneutrale Instandsetzung sei womöglich nicht vorgesehen, sondern die komplette Erneuerung der Straße, wofür die Anrainer zur Kasse gebeten werden könnten, befürchtet der Bürgerverein. Denn wird eine Straße nicht mehr nur ausgebessert, sondern von Grund auf saniert, haben die anliegenden Grundstückseigentümer in der Regel einen Teil der Kosten zu tragen. Auf welche Summen sich Betroffene einstellen müssen, kann im Einzelfall sehr unterschiedlich sein und hängt unter anderem von der Grundstücksgröße und der Zahl der Geschosse ab.
Insbesondere dazu will der Bürgerverein Klarheit und Infos bei der Versammlung. Beim Treffen sollen Zeitplanung, mögliche Koordination mit anderen Baumaßnahmen oder auch die künftige Gestaltung des Böhler Wegs zur Sprache kommen.
Der Bürgerverein erwartet dazu Auskünfte aus der Fachverwaltung und von Oberbürgermeister Andreas Mucke. Aus dessen Büro war am Dienstag zu hören, dass die große Maßnahme zunächst zurückgestellt sei. Was einerseits zwar bedeute, dass die Straße in den nächsten Jahren nicht hergestellt werde, „vor 2025 sei kaum mit einer Umsetzung zu rechnen“, teilte die Verwaltung mit. Andererseits kämen damit mittelfristig auch keine Straßenbaubeiträge auf die Anwohner zu.
Welche Sanierung ist zu welchen Kosten denkbar?
Man sei nicht grundsätzlich gegen eine Beteiligung der Bürger an Kosten für den Straßenbau, betont Vogel, doch angesichts der Tatsache, dass der Böhler Weg auch von vielen anderen Autofahrern genutzt werde, von Bewohnern benachbarter Siedlungen, Besuchern des CVJM-Heims an der Bundeshöhe oder Fahrzeugen zur Andienung des Skulpturenparks, „kann es nicht sein, dass nur die direkten Anwohner an den Kosten beteiligt werden“.
In dem Zusammenhang würde den Bürgerverein auch interessieren, ob es rechtliche Möglichkeiten gebe, gegebenenfalls auch Anwohner aus den Nebenstraßen in die Pflicht zu nehmen. „Denn wenn Kostenbeteiligung, dann bitte eine faire Verteilung der Belastung“, so Vogel. Er hofft, dass bei der Veranstaltung auch über Geldsummen gesprochen wird. „Uns wurden etliche Fragen von den Anwohnern übermittelt, wir haben selbst natürlich auch welche“, sagt der Vorsitzende und kündigt an, im Vorfeld einen Fragenkatalog im Netz zu veröffentlichen. Den werde man auch der Stadt übermitteln, „damit sie weiß, was sie bei der Bürgerversammlung erwartet“.