Wuppertal sucht Flächen für Wohnen und Gewerbe
Die CDU im Stadtrat plädiert für ergebnisoffene Diskussionen über Bauland.
Das Bergische Land ist eine der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands. In kaum einem anderen Gebiet wohnen so viele Menschen auf so wenig Raum. Wuppertal ist das Zentrum dieser Region und durch seine Topographie gegenüber anderen Städten obendrein benachteiligt. Aus diesem Grund hatten sich CDU und SPD zu GroKo-Zeiten im Rathaus aufgemacht, mehr als 100 Hektar potenzielles Land für Wohnen oder Gewerbeansiedlung suchen zu lassen. Den Auftrag arbeitet die Stadtverwaltung nun langsam ab. Das muss sie auch. Denn neben der ehemaligen Ratsmehrheit verlangt die Bezirksregierung Düsseldorf Flächen für den neuen Regionalplan. Das birgt Konfliktpotenzial. Denn überall wo gebaut wird, gibt es Anwohner, denen das nicht gefällt. Schon aus diesem Grund liegt das Augenmerk in Wuppertal derzeit mehr auf der Innenentwicklung. Die Stadt hat Baulücken und Brachen identifiziert, auf denen bis zu 10 000 Wohneinheiten entstehen können. Das klingt nach viel, reicht aber nicht. Wuppertal wächst seit Jahren. Das ist der Bezirksregierung nicht entgangen. Sie fordert die Stadt auf, mehr Potenzialflächen für Wohnungsbau auszuweisen.
„Dabei sind die Entwicklungspotenziale im Innenbereich sowie neu auszuweisende Potenzialflächen einzubeziehen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende in Stadtrat, Ludger Kineke. Er rät dazu, die künftigen Baugebiete behutsam und möglichst im Einklang mit Anwohnern und Natur zu suchen. Das wird vor allem dort schwierig werden, wo Flächen im Außenbereich, also in heute noch nicht dicht besiedelten Gebieten bebaut werden sollen.
Dass es dazu dennoch keine Alternative geben wird, ist den meisten Beteiligten bewusst. Aber sie mahnen wie auch Kineke und dessen Co-Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Herhausen zur Zurückhaltung. Was die Verwaltung bisher aufgelistet habe, seien lediglich Vorschläge, sie seien weder geprüft noch bewertet.
Fest steht, dass Wuppertal sich entwickeln muss. Wohnungen in der Innenstadt befriedigen nicht die steigende Nachfrage nach Einfamilienhäusern im Stadtrandgebiet. Deshalb spricht sich die CDU dafür aus, keine der bisher aufgelisteten Flächen vorschnell von der Liste zu streichen.
Zuletzt hatte sich Widerstand unter anderem gegen Ideen geregt, das Gebiet Asbruch nahe der Kleinen Höhe zu besiedeln. Und auch das Bauprojekt am August-Jung-Weg in Katernberg ist ein Zankapfel zwischen Stadt und Anwohnern.