WZ-Serie Mit dem Selfie in die Römerzeit
Dem Tiger an der langen Kette möchte man in der Realität so nicht begegnen. Der springt in der Sonderausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“ auf einen Menschen zu. Doch wie die Besucher der Mitmach-Schau im Museum Burg Linn erfahren, waren solche Kämpfe gegen gefährliche und exotische Tiere, venationes genannt, beim Publikum im alten Rom sehr beliebt.
Meist fanden sie als Vorprogramm zu Gladiatorenkämpfen statt.
Am römischen Garnisonsplatz Gelduba, heute Gellep genannt, dürfte es solche Veranstaltungen nicht gegeben haben. Denn hier fehlte ein Amphietheater, das es zum Beispiel in Xanten gab. Da Gelduba aber ein wichtiger Umschlagplatz für Güter aus Richtung Köln nach Xanten war, sind Tiere auf dem Weg in die Arena offenbar auch durch Gellep gekommen.
Wie Museumsleiterin Jennifer Morscheiser berichtet, sind hier bei Ausgrabungen Reste großer Gehege mit Sicherheitsschleusen gefunden worden. Löwen, Tiger, Bären, Leoparden, aber auch Elefanten und Nilpferde kamen zum Kampfeinsatz. Die Gier der Römer nach dem Spektakel war so groß, dass zum Beispiel in Libyen die Elefanten völlig ausgerottet wurden. WD