Basketball-Bundesliga Aufbruch nach Trainerwechsel: Brose Bamberg mit Banchi stark
Bamberg (dpa) - Luca Banchi hat die sportliche Talfahrt von Brose Bamberg erst einmal gestoppt. Seitdem der neue italienische Coach Anfang März die Nachfolge von Andrea Trinchieri übernommen hat, zeigt sich der beste deutsche Basketball-Club der vergangenen Jahre deutlich formverbessert.
Auch das Franken-Derby gegen s.Oliver Würzburg entschied der Titelverteidiger am Samstag knapp mit 70:67 für sich. „Er hat frischen Wind in die Mannschaft gebracht. Alle sind froh, alle lächeln. Es macht wieder Spaß“, erklärte der derzeit verletzte Nationalspieler Patrick Heckmann bei Telekom Sport.
Die Bamberger haben unter Banchi mit einem starken Auftritt in Ulm (90:67) und gegen Dirk Bauermanns Würzburger zwei wichtige Siege im Kampf um die Playoff-Teilnahme geholt. Unter Trinchieri rutschte der Verein nach denkwürdigen Pleiten wie in Jena (68:85) sogar aus den Plätzen, die zur Teilnahme an der K.o.-Phase berechtigen. Nach dem dritten Erfolg in Serie geht der Blick wieder nach oben. Auch in der Euroleague besitzt der Club nach dem 88:79 gegen Anadolu Efes Istanbul noch eine kleine Chance auf die Playoffs.
Allerdings läuft beim Serienmeister noch nicht alles rund. Am Samstag gegen Würzburg lag das Banchi-Team zur Pause mit neun Punkten hinten. Eine extralange Halbzeitansprache des 52 Jahre alten Trainers sorgte für die Wende. „Meine Mannschaft ist zurückgekommen und hat eine Reaktion gezeigt. Das war wichtig für mich zu sehen“, erklärte Banchi. „Wir haben jetzt mehr Selbstbewusstsein“, erklärte der gegen Würzburg mit 22 Punkten überragende Augustine Rubit.
Auch das Spitzentrio der Bundesliga war erfolgreich. Während Tabellenführer Bayern München beim 20. Sieg in Serie in Braunschweig (91:82) lange Zeit Probleme hatte, demonstrierten Verfolger ALBA Berlin (98:71 gegen Göttingen) und vor allem die MHP Riesen Ludwigsburg (118:98 in Gießen) ihre Offensivstärke.
Mit 42 Punkten in einem Viertel und 71 Zählern nach 20 Minuten sorgten die Ludwigsburger sogar für BBL-Rekorde. Seit Beginn der statistischen Erfassung 2008 war zuvor ALBA Berlin mit 69 Punkten (2011 gegen Phoenix Hagen) die zur Halbzeit treffsicherste Mannschaft. „Wir haben fast alle Würfe getroffen“, stellte Trainer John Patrick fest.
Im Kampf um die Playoff-Plätze feierten der Tabellenfünfte Telekom Baskets Bonn (87:61 beim Mitteldeutschen BC), der Sechste EWE Baskets Oldenburg (85:73 im Derby gegen die Eisbären Bremerhaven) und die achtplatzierten Frankfurt Skyliners (90:82 gegen die Oettinger Rockets) wichtige Siege.