ADAC rät zu mehr Vorsicht bei Schnee und Eis
München (dpa) - Der ADAC hat die Unvorsicht vieler Autofahrer im aktuellen Winterwetter kritisiert. Der Automobilclub rät, dichtes Auffahren zu vermeiden und die Geschwindigkeit an die Straßenbedingungen anzupassen.
„Sie fahren zu dicht auf und mit zu hoher Geschwindigkeit. Das ist das Hauptproblem“, sagte ADAC-Sprecher Maximilian Maurer. „Wenn die Straße gut gesalzen ist und es mal voran geht, denken die Autofahrer nicht dran, dass sie auch wieder bremsen müssen.“
Besonders gefährlich seien Kreuzungen, Abbiegespuren, Brücken oder Autobahn-Ausfahrten. „Überall, wo entweder viel mehr oder viel weniger Autos unterwegs sind und deshalb der Straßenbelag anders ist, da muss man aufpassen“, sagte Maurer. Mit genügend Abstand schütze man sich nicht nur selbst, sondern könne eventuell Fehler anderer abfangen. „Völlig unberechenbar sind die Straßen bei Blitzeis, wenn die Fahrbahn noch kalt ist, es aber warm draufregnet. Da lässt man am besten das Auto stehen, bis es aufgehört hat zu regnen.“
Die Winterreifenpflicht ändert nach Ansicht Maurers wenig. „Diese Bestimmung ist ja in Deutschland nicht neu, die gibt es bereits seit 2006. Da wurde nur neu formuliert, aber geändert hat sich nicht viel.“ Selbst bei Lastwagen, deren Winterreifenpflicht eingeschränkt ist, liege das Problem woanders. „Manche Steigungen sind für Lastwagen einfach zu viel, wenn da mal einer anhalten muss und auch noch voll beladen ist, hat der bei dem Wetter keine Chance mehr.“
Führerschein-Neulingen rät Maurer zu Fahrtraining. „Sie können entweder ein professionelles Fahrsicherheitstraining mitmachen oder an einem Sonntagvormittag auf einem Parkplatz das Bremsen üben.“ Beim Anblick von Roller- oder Motorradfahrern zeigt Maurer Unverständnis: „Das grenzt doch fast schon an Todessehnsucht. Unten blankes Eis, drüber brauner Matsch - Autofahrer kommen da schnell ins Schlenkern, aber Rollerfahrer stürzen sofort.“