Ältere fahren nicht schlechter Auto als Jüngere

Bonn (dpa) - Ältere Autofahrer fahren nicht schlechter als jüngere, sondern anders. Das ist das Ergebnis einer fachübergreifenden Studie, die Wissenschaftler der Universität Bonn am Mittwoch (17. August) veröffentlicht haben.

Senioren haben der Studie zufolge zwar oft altersbedingte Defizite wie nachlassendes Sehvermögen oder schlechtere Motorik. Sie entwickelten aber Strategien zur Kompensation. „Sie sind sich im Klaren darüber, dass sie Schwächen haben und passen sich an“, erklärten die Herausgeber der Publikation, Prof. Georg Rudinger und Kristina Kocherscheid vom Zentrum für Alternskulturen der Uni Bonn. Beispielsweise würden sie Fahrten bei Nacht oder schlechtem Wetter meiden.

Einige spektakuläre Unfälle mit Senioren sollten nicht gleich in generelle Forderungen nach Führerscheinüberprüfungen im Alter münden, forderte Kocherscheid. Starre Altersüberprüfungen würden auch den individuell verlaufenden Alterungsprozessen nicht gerecht. Außerdem seien ältere Menschen im Straßenverkehr viel öfter Opfer als Täter.

Für Senioren bedeute Mobilität ein hohes Maß an Lebensqualität. Diese müsse auch durch altersgerechte Städte- und Raumplanung gewährleistet werden. Dazu gehörten Barrierefreiheit, benutzerfreundliche öffentliche Verkehrsmittel und Sicherheitsschulungen.