Apple erobert das Auto - Neue Software für iPhone-Integration
Cupertino (dpa/tmn) - Zum Musikhören und Telefonieren kann man das iPhone im Auto schon lange anschließen. Mit der neuen Software-Plattform CarPlay werden auch Apples Karten und die Siri-Sprachsteuerung integriert.
Mercedes ist mit seiner neuen C-Klasse unter den ersten Partnern.
Apple macht einen Schritt zur Integration seiner Geräte und Dienste im Auto: Im Vorfeld des Genfer Salons (Publikumstage: 6. bis 16. März) hat der amerikanische Elektronikriese die Software CarPlay angekündigt, die das iPhone-Betriebssystem iOS 7 mit dem Infotainmentsystem des Fahrzeugs verbindet. Die Menüführung des iPhones in Grafik und Bedienlogik wird dann auf den Bildschirm im Auto übertragen. So lassen sich Telefonfunktionen und Apps auch während der Fahrt in gewohnter Weise nutzen.
Man kann schon länger in vielen Fahrzeugen seine Smartphones anschließen, um Musik zu hören oder zu telefonieren. In den neuen Projekten geht es allerdings um eine tiefere Integration.CarPlay lasse die Fahrer ihr iPhone im Auto mit der minimalsten Ablenkung nutzen, sagte Apple-Manager Greg Joswiak.
Eine zentrale Rolle spielt der sprechende Assistent Siri. Dafür ist er mit dem Sprachsteuerungsknopf am Lenkrad verbunden. Man bekommt Nachrichten vorgelesen, kann Anrufe starten, die Musik auswählen oder nach dem Weg fragen. Für die Navigation greift CarPlay auf Apples Kartendienst zu.
Mercedes, Volvo und Ferrari gehören zu den ersten Autobauern, die CarPlay in ihren Fahrzeugen zum Laufen bringen und ihr Infotainmentsystem mit den entsprechenden Schnittstellen aufrüsten.
Bei Mercedes soll dies mit der neuen C-Klasse beginnen und noch im Laufe dieses Jahres auf möglichst viele weitere Baureihen ausgeweitet werden. Einen Preis für das Elektronik-Upgrade nannten die Schwaben noch nicht - in Unternehmenskreisen ist von „wenigen Hundert Euro“ die Rede. Wann und in welchen Modellen Volvo und Ferrari CarPlay integrieren wollen, war zunächst nicht bekannt. Folgen sollen Modelle von BMW, Ford, Toyota, Peugeot Citroen, Nissan, General Motors, Honda, Hyundai, Jaguar Land Rover, Kia, Mitsubishi, Subaru und Suzuki.
Apple ist mit dem Run aufs Auto nicht alleine. Auch Konkurrent Google plant eine automobile Lösung für sein Betriebssystem Android und hat dafür im Januar eine Allianz mit verschiedenen Autoherstellern gegründet, zu denen auch Audi, Mercedes und General Motors gehören. Darüber hinaus arbeiten die Autobauer mit den Handyherstellern im Konsortium MirrorLink an einem einheitlichen Integrationsstandard, der auch Endgeräte ohne Android oder iOS im Fahrzeug integriert. Erste Fahrzeuge wie der überarbeite VW Polo oder der neue Renault Twingo, die auf dem Genfer Salon Premiere feiern, sind bereits mit dieser Technik ausgerüstet.