Autoverkauf an Händler: 50 Prozent Abschlag können fair sein

Stuttgart (dpa/tmn) - Beim Verkauf an einen Händler müssen Autobesitzer mit Abschlägen rechnen. Denn Händler verdienen erst durch den Weiterverkauf. Ein Einkaufspreis unter Verkaufswert sichert ihnen Gewinn.

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Doch wie viel Marge ist fair?

Das hängt unter anderem vom Wert des Autos ab, sagt Gunnar Beer vom Auto Club Europa (ACE). Die prozentuale Spanne nimmt etwa in dem Maße ab, wie der Wert des Wagens steigt, nennt Beer eine Faustregel.

Im günstigen Bereich unter 3000 Euro beispielsweise seien Margen von 50 Prozent nicht ungewöhnlich hoch. Ein Einkauf für etwa die Hälfte des Verkaufswerts wäre durchaus legitim. Bei teureren Autos sind solche Margen dagegen übertrieben. Auch Marktbeobachter Schwacke bestätigt diese Faustformel. Das sei grundsätzlich richtig, erklärt das Unternehmen. Die Marge sinke mit der Höhe des Verkaufspreises.

Außerdem ist wichtig, ob der Händler das Fahrzeug voraussichtlich zeitnah weiterverkaufen kann. Das ist zum Beispiel bei einem Cabrio im Winter in der Regel nicht der Fall. „Mit längerer Standzeit sinkt der Verkaufswert“, sagt Beer. Diese Argumente wird der Händler bringen, um den Preis zu drücken. Da sei Verhandlungsgeschick gefragt.

Für die Verhandlungen sollten man den Wert seines Autos realistisch einschätzen können. Eine grobe Schätzung liefert ein Preisvergleich auf Auto-Onlinebörsen wie mobile.de und autoscout24.de. Dienstleister Schwacke bietet online eine kostenpflichtige Bewertung an. Schwacke gibt den Händlereinkaufs- und Händlerverkaufspreis an. Bei Verkäufen an Privatleute sei der Verkaufspreis maßgeblich, bei Händlern müssen sich Autobesitzer dagegen am Einkaufspreis orientieren.

Problem der Online-Bewertung: Der Ist-Zustand des Autos wird nicht berücksichtigt. Das leisten nur Sachverständigen-Gutachten, wie sie etwa Prüforganistationen und Autoclubs anbieten. Diese kosten jedoch einiges: Der ADAC zum Beispiel veranschlagt für Nicht-Mitglieder je nach Standort 89 bis 110 Euro, der Tüv Süd 125 bis 150 Euro.