Beim Motorradkauf nach ABS-Modellen umsehen
München (dpa/tmn) - Beim Motorradkauf sollten Kunden nach Möglichkeit immer Modelle mit ABS-Bremsen wählen. Das empfiehlt der ADAC. Grund: Moderne ABS-Systeme verringern den Bremsweg und das Sturzrisiko beim Verzögern auf rutschigem Untergrund.
Bei einer Bremsung von Tempo 100 auf Null haben Fahrer ohne Antiblockiersystem noch rund 45 km/h auf dem Tacho, wenn ABS-Bremser bereits stehen, erläutert der Club das Sicherheitsplus. Außerdem lassen Maschinen mit ABS auf nasser Fahrbahn meist schneller stoppen als Motorräder ohne die Technik bei Trockenheit. Und es gehe nicht nur um die Länge des Bremswegs: Moderne ABS-Systeme verringern das Sturzrisiko beim Verzögern auf rutschigem Untergrund deutlich und nehmen Notbremsungen auf feuchtem Laub oder Splitt ihren Schrecken.
Zwei von drei neu zugelassenen Motorrädern verfügen laut dem ADAC inzwischen über ABS-Bremsen. Rund ein Viertel aller Großroller auf dem Markt hat die Technik ebenfalls an Bord. Nach EU-Plänen soll ABS bei neuen Motorrädern mit mehr als 125 Kubikzentimetern Hubraum ab dem Jahr 2017 Pflicht werden.
Der ADAC fordert, diese Pläne bereits 2015 umzusetzen - und zwar für alle Hubraumklassen. Denn die Technik sei längst reif. „Eine vorgezogene Umsetzung der Verordnung sowie eine gleichzeitige Ausdehnung auf alle Hubraumklassen könnte in Europa nach Berechnungen von Experten jährlich Hunderten von Motorradfahren das Leben retten“, betonte Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr.